Monumente
der
Moghulu
in
und
bei
Agta-
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erinnert an die körperverbergenden Dagops, die Pyramidal-
form an manche altindische Monumente, und es ist nicht
unmöglich, dass der weise Herrscher zweier so verschie-
dener Völker, die er durch die wohlthätigen Maassregcln
seiner Regierung einander zu nähern versucht hatte,
den götzeildieilenden Hindus und den bildlosen Moslems
in der Form seines Grabgebäudes angenehm bleiben wollte.
Wenigstens war ihm jene andere vorherrschende Form
nicht unbekannt, indem schon die Monumente seines Va-
ters Humayun und des Usurpators Shir Shahk) darin
erbaut sind; auch kehrte man sogleich wieder dahin zu-
rück. Das reichste und reizendste von allen diesen Grab.-
monumenten ist das Tai mahaliiii) d. i. Wunder der
Welt, mit dessen glänzender Ausstattung Akbars Enkel,
Schah Dschehan, seiner geliebten und schönen Gemahlin
Nur-Dschehan ein Denkmal seiner Liebe und Sehnsucht
errichtete. Sie war die Nichte jener in den orientalischen
Sagen noch mehr gefeierten Nur-mahal, der ilicht minder
angebcteten Gemahlin seines Vaters Schah Dschehangir,
und wir werden durch dieses Denkmal auf eine andere
Eigenthümlichkeit der Regenten dieser Dynastie, auf ihre
Zärtlichkeit und Gattentreue aufmerksam gemacht. Es
war vielleicht eine Einwirkung persischen oder altindi-
schon Zartsinnes, welche mitten in dem Harem moslemi-
scher Fürsten eine so gesteigerte Verehrung weiblicher
Anmuth und Tugend hervorrief.
Noch reicher als Agra wurde dann das neue Delhi
oder (wie es nach seinem Erbauer heisst) Schah Dschehan-
Abad im 17'. Jahrh. geschmückt. Der grosse Palast mit
dem berühmten, von den grössten Edelsteinen der Welt
Daniclls III. I9. Elliot I. 63. II. 5.
Daniells I. 18. Elliot I. 2I. II. 27. Ritter 1136.