Bejapur.
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„in ihren Zeichnungen, welche ausgezeichnete Schönheit
„der Bearbeitung! Welcher Reichthum von Pfeilern und
„Hallen, gewölbten Thoren, Kuppeln und aufstrebenden
„Minarets, Welche Verschwendung von ausgelegter und
„durchbroehener Arbeit, von Steinscuiptur aller Art." S0
ruft ein englischer Beschreiber dieser Trümmer-i). Hier
finden wir den Styl jener Patanenarchitektur schon ent-
wickelter und weiter durchgeführt. Die Kuppel hat hier zu-I
weilen freilich noch die einfache aber schwere Form einer
Halbkugel, öfter die volle einer schwellenden Frucht, indem
sie von einem engern Kreise aufsteigend sich erweitert
und dann erst wieder zusammenschliessenml mit einer Spitze
gekrönt ist. Diese Kuppelform ist nur in massiger Di-
mension anwendbar und bedeckt daher gewöhnlich nur
die Mitte des Gebäudes, WO dann auf der Plattform der
viereckige Unterbau der Kuppel errichtet ist, aus dem sie
von Zinnen umschlossen wie eine volle Blume aus ihren
Kelchblättern hervorquillt. Die Grundform des Gebäudes
ist meistens eine viereckige, selten eine achteckige, die
Mauer immer durch breite senkrechte Wandpfeiler getheilt,
welche auf der Höhe in einem Kielbogen sich aneinander-
scliliessen, über dessen horizontaler Bedeckung dann ein
kräftiges Gesimse gradlinig schräg ausladet, um wiederum
eine oder mehrere Gallerien zu tragen. Ueber diesem
sind als Mauerkrönung Zinnen in der dieser Architektur
eigenthümlichen Form eines ovalen und spitzen Blattes
angebracht, und die Ecken des Gebäudes durch aehteckige
oder runde Thürme mit kleinen Kuppeln bezeichnet. Die
Moscheen haben hier, und sonst in Indien gewöhnlich die
Gestalt eines Vierecks, dessen einfache grandiose Mauern
auf den Ecken mit 'l'l1ürmen gekrönt sind. Ein empor-
n
India.
Elliot Views in
Vergl.