Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Bejapur. 
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„in ihren Zeichnungen, welche ausgezeichnete Schönheit 
„der Bearbeitung! Welcher Reichthum von Pfeilern und 
„Hallen, gewölbten Thoren, Kuppeln und aufstrebenden 
„Minarets, Welche Verschwendung von ausgelegter und 
„durchbroehener Arbeit, von Steinscuiptur aller Art." S0 
ruft ein englischer Beschreiber dieser Trümmer-i). Hier 
finden wir den Styl jener Patanenarchitektur schon ent- 
wickelter und weiter durchgeführt. Die Kuppel hat hier zu-I 
weilen freilich noch die einfache aber schwere Form einer 
Halbkugel, öfter die volle einer schwellenden Frucht, indem 
sie von einem engern Kreise aufsteigend sich erweitert 
und dann erst wieder zusammenschliessenml mit einer Spitze 
gekrönt ist. Diese Kuppelform ist nur in massiger Di- 
mension anwendbar und bedeckt daher gewöhnlich nur 
die Mitte des Gebäudes, WO dann auf der Plattform der 
viereckige Unterbau der Kuppel errichtet ist, aus dem sie 
von Zinnen umschlossen wie eine volle Blume aus ihren 
Kelchblättern hervorquillt. Die Grundform des Gebäudes 
ist meistens eine viereckige, selten eine achteckige, die 
Mauer immer durch breite senkrechte Wandpfeiler getheilt, 
welche auf der Höhe in einem Kielbogen sich aneinander- 
scliliessen, über dessen horizontaler Bedeckung dann ein 
kräftiges Gesimse gradlinig schräg ausladet, um wiederum 
eine oder mehrere Gallerien zu tragen. Ueber diesem 
sind als Mauerkrönung Zinnen in der dieser Architektur 
eigenthümlichen Form eines ovalen und spitzen Blattes 
angebracht, und die Ecken des Gebäudes durch aehteckige 
oder runde Thürme mit kleinen Kuppeln bezeichnet. Die 
Moscheen haben hier, und sonst in Indien gewöhnlich die 
Gestalt eines Vierecks, dessen einfache grandiose Mauern 
auf den Ecken mit 'l'l1ürmen gekrönt sind. Ein empor- 
n 
India. 
Elliot Views in 
Vergl.
	        
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