Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
Muhamedaner 
in Indien. 
einlge Male auch, namentlich bei offenen Stockwerken 
an kleinen Pavillons, Säulen oder Pfeiler, die grades Ge- 
bälk tragen. 
Eine andere Stelle, wo sich bedeutende Ueberrcste 
der muhamedanischen Baukunst in Indien linden, ist Be- 
ja pur im Dekan ä). Nach dem Sturz der 'l'oghlukdynastic 
durch Timur bildeten sich nämlich auf der Halbinsel meh- 
rere unabhängige muhamedanische Königreiche, zu denen 
ebenso wie das später berühmte Golkonda auch Bejapur 
gehörte. Ein glücklicher Abenteurer, wie sie im Morgen- 
lande so häufig waren, Yusuf Adil Shah, gründete es in 
der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts. Die Sage machte 
ihn zu einem Sohne des einst mächtigen, zuletzt in Ti- 
murs Gefangenschaft gerathenen Osmanensultans Bajazet. 
Von einem seiner ältern Brüder Während der 'l'hronstre'i- 
tigkeiten zum Tode bestimmt, von seiner Mutter durch 
Unterschiebung eines andern Knaben gerettet, soll er 
nach Persien gebracht, und von dort aus, durch 'l'apfer- 
keit und Geschick sich emporschwingend, zu Macht und 
Herrschaft gelangt sein. Seine Nachkommen beherrschten 
diese Gegend bis der Gross-Moghul Aurungzeb in der 
zweiten Hälfte des siebenzehnten Jahrhunderts jene selbst- 
ständigen Königreiche des Südens vernichtete und seinem 
Scepter unterwarf. Die Stadt Bejapur ist jetzt eine fast 
unbewohnte 'l'rümmerstätte, aber die Prachtbauten, mit 
welcher ihre wohlthätigen und beliebten Herrscher sie 
schmückten, stehen noch grösstentheils aufrecht, und haben 
ihr bei den Engländern den Namen der Palmyra des De- 
kan verschafft „Welcher Glanz und welche Pracht 
Zeichnungen der Gebäude von 
45. 47. 53. II. p. 11. 21. 43. 
Bejapur 
bei Elliot 
Ritter 
374. 
Erdk.
	        
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