Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
Muhannedaner 
Indien. 
in 
Die 
hanledancr 
M u 
Indien. 
Eine grossartigere Ausbildung hat dieser Styl in In- 
dien erhalten. Schon die Ghasnaviden hatten die benach. 
harten Provinzen des alten Hindostan mit Eroberungszügen 
oder richtiger mit Plünderungen heimgesucht. Am Ende des 
zwölften Jahrhunderts drangen aufs Neue muhamedanische 
Schaaren, meist aus türkisch-tartarischeli Söldnern be- 
stehend, ein, und gründeten nun ein bleibendes Reich, 
dessen Hauptstadt Delhi wurde. Das im Orient immer 
wiederkehrende Schauspiel raschen Aufblühens und üppi- 
gen Glanzes erhielt hier einen eigenthümlißllen Reiz 
durch die Lebensfülle und Schönheit des Landes und 
durch 
den 
Einfluss 
Geistes. 
altindischen 
Ende 
Schon am 
des 
dreizehnten 
Jahrhunderts 
KVEIP 
der Hof von Delhi der 
glänzendste der damaligen Welt. Flüchtige Könige und 
Prinzen aus verschiedenen kämpfenden Dynastien suchten 
unter dem Throne eines tartarischen Emporkömmlings von 
niedriger Geburt Schutz, Gelehrte und Dichter wurden 
herbeigezogen und belohnt, Musiker, Tänzer, Schauspieler 
und Mährchenerzähler in grosser Zahl dienten zur Bele- 
bung der Feste, und wie ein zweites Rom füllte sieh die 
Stadt mit Prachtgebäuden, Moscheen, Palästen, Mausow 
leen. Es war die grösste Stadt des Orients, der Sammel- 
platz von Flüchtigen, Abenteurern und Ehrgeizigen, ein 
buntes Gemisch von Religionen und Völkerschaften be- 
herbergend  Der Wechsel der Dynastieen, vom Patanen 
oder Afghanenstanlme, welche auf einander folgten, liess 
diese Blüthe unerschüttert, sie erreichte unter der Regie- 
rung der Toghluks (1321-98), besonders des Feroze, 
ihre höchste Stufe, und mit dem Sturze derselben, we- 
nigstens für die Stadt Delhi, ihr tragisches Ende. Die 
Erdkunde 
Ritter 
561.
	        
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