Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
Muhamedaner 
in 
Persien. 
nicht sehr günstig; er ist flüchtig und veränderlich. Man 
liebt es nicht, in dem Hause, das der Vater bewohnt, zu 
bleiben; sich ein eignes Haus zu bauen findet man ebenso 
natürlich und nothwendig wie die Anfertigung eigener 
Kleider. Privatgebäurle werden daher von Ziegeln leicht 
und wohlfeil ausgeführt und verdanken nur dem trocknen 
Klima ihre längere Erhaltung. Der Schmuck der Wände 
besteht im Aeussern aus einem Anstrich in bunten nicht 
ungefälligen Farben, im Innern gewöhnlich aus Spiegeln 
und aus Malereien Ü. Die Bedeckung ist gewöhnlich ein 
flaches Gewölbe, welches die Arbeiter aus freier Hand 
mit grosser Geschicklichkeit auszuführen wissen; Holz 
ist theuer und wird in prachtvollen Bauten zu graden 
Decken und zu Säulen gern verwendet. Auf grössern 
Gebäuden fehlt die Kupp el nicht; sie hat zuweilen die ein- 
fache Gestalt einer Halbkugel, häufig ist sie aber am Fusse 
etwas eingezogen und läuft oben in eine Spitze zu, so 
dass sie einer schlanken, wohlgebildetexi Birne oder (nach 
einem andern Vergleiche der Reisenden) einem Pinien- 
apfel gleicht. Sie erscheint also in üppiger, voller Form, 
aber höher und edler gebildet als in der russischen Archi- 
tektur. Auch die Kuppeln sind übrigens mit bunten Far- 
ben in mannigfaltigen Mustern geschmückt. Im Innern 
bestehen die Wölbungen oft aus einzelnen kleinen Nischen, 
zuweilen mit herabhängenden Spitzen, tropfsteinartig, 
zuweilen aber auch nur mit geringem Vertiefungen, so 
 Auch von menschlichen Gestalten, denn die Perser beachten 
das Verbot des Korans nicht. Ihre Malereien sind aber in der Zeieh- 
nung ohne allen künstlerischen Werth, ohne Ausdruck, Schatten und 
Perspective. Duhois a. a. O. Särie III. pl. 23_26. giebl. Proben der 
buntfarbigen Architektur und der Gemälde aus dem Palast des Sardars 
zu Erivan. Auch die Buntfarbigkeit der Gebäude scheint uns grell 
und spielend.
	        
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