Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
Muhamedaner 
in 
Persien. 
der Baukunst persische und indische Elemente Ausbildung 
gefunden haben. Die Mongclen, welche nun die Ucber- 
macht erhielten (1220-1405), dann das türkische Ge- 
schlecht der Sofi den (von 1505 an) folgten ohne Zweifel 
diesem Style. Die Entwickelung, welche die Architektur 
durch diesen Wechsel der Zeiten und der Herrschaft 
erhielt, vermögen wir indessen bei der Unzulänglichkeit 
der Nachrichten nicht zu verfolgen. In Bagdad ist von 
dem alten Kalifenpalaste keine Spur geblieben, er wurde 
von den Mongolen völlig zerstört. Nur auf dem heitern, 
mit Palmbäumen und Rosenbüschen geschmückten Begräb- 
nissplatze der alten Stadt findet man noch Ueberreste aus 
der Zeit der Abassiden, das Grabmal der Zobeida, der 
geliebten Gemahlin Harun-al-Raschids, dasllder Gemahlin 
ihres Sohnes, des Kalifen Amin, und eine kleine zierliche 
Moschee. Das Grabmal der Zobeida ist noch weit entfernt 
von dem Gräberluxus der spätem muhamedanischen Herr- 
scher dieser Gegenden; es ist ein kleines aclmteckiges 
Gebäude mit einer Kuppel in Form einer Fichtennuss, in 
welchem der einfache Sarkophag der Fürstin steht. 
Besser unterrichtet sind wir erst für eine sehr viel 
spätere Zeit. Schah Abbas der Grosse (1585-4627) aus 
der Dynastie der Sofidexl erhob Ispah an, eine bis dahin 
unbedeutende Stadt zu seiner Residenz. Dieser despotische 
und grausame, aber staatskluge und mächtige Fürst war 
für das Wohl seines Landes mit Erfolg besorgt; er lebt 
noch jetzt im dankbaren Andenken des Volks. Es gelang 
ihm, freilich zum Theil durch gewaltsame Mittel, seine 
Hauptstadt schnell zu einer der bevölkertesten der Welt 
und zu einem Sitze der blühendsten Gewerbthätigkeit nach 
orientalischem lllaassstabe zu machen. Daher schmückte 
er sie denn auch reichlichst mit prachtvollen Bauten. Ein
	        
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