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Entwickelung
der
Baukunst.
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zu Medina, in vergrösserter, aber althergebraehter, von
den abendländischen Bauten abweichender Gestalt auf-
richten. Sie bildet nämlich einen offenen Hof , auf vier
Seiten von Portiken umschlossen, die auf der einen Seite
aus zehn, auf den andern aus drei Reihen von Säulen
und Pfeilern bestehen.
Einen neuen Aufschwung erhielt die unsichere arabi-
sche Baukunst ohne Zweifel unter der Herrschaft der
Abassiden; die neue Moschee zu Bagdad vom Ende
des achten Jahrhunderts wurde wegen ihrer Pracht und
Grösse gerühmt, doch den grossen Bauten von Damaskus
und Jerusalem nachstehend gehalten?) Bald darauf im
Laufe des neunten Jahrhunderts war die Kunst der Araber
schon so bedeutend, dass der byzantinische Kaiser Theo-
philus (wie schon früher erwähnt ist) einen Sommerpalast
nach den Rissen von dem Gebäude des Kalifen in Bagdad
erbauen liess. Durch die Schwäche der spätem Kalifen
und die Unruhen, welche nun Jahrhunderte lang in diesen
Gegenden entstanden, wurde die Wohlfahrt im Ganzen
gefährdet, doch gab die sich stets wiederholende Grün-
dung neuer Dynastieen, an welche sich immer die pracht-
volle Ausschmückung neuer Hauptstädte anschloss, der
Baukunst ununterbrochene Beschäftigung. Schon durch
die Buiden, deren Sitz in Schiras war (9532-1056), noch
mehr durch die prachtliebenden Beschützer der Literatur,
die Ghasnaviden, an der indischen Gränze (977-1184),
machten sich altorientalische Ansichten mehr geltend;
wie in der Literatur und in den Sitten, werden auch in
ü) Ablleralunnaxz beabsichtigte seine Moschee zu Cordova der von
Damaskus und Jerusalem vergleichbar, aber grösser und prachtvoller
als die von Bagdad zu nmchen. (Jnnde, historia du la donninacion de
los Arabcs cn Esparfa. tom. I. p. 47.