Früheste
Bauten.
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jetzt besteht die Moschee aus dem alten dreischifiigen
Kirchengebäudem), an dessen Faeade sich aber nun ein
mit rothen Granitsäulen umgebener Vorhof anschliesst,
und über dessen Mitte sich die von Walid erbaute Kup-
pel erhebt", im Orient wegen ihres kühnen Aufschwungs
der Adler benannt. Sechshundert Lampen erleuchten sie
bei der nächtlichen Stunde des Gebets und an den Wän-
den glänzt die Sura der Entscheidung in goldner Schrift
auf lazurblauem Grunde. Der heiligste Ort ist eine kleine
Kapelle an der östlichen Wand, Welche als die Grabstätte
des Hauptes des Täufers, der einer der vom Koran an-
erkannten Propheten ist, verehrt wird. Von der Tribune
herab, welche als die schönste des Islams gilt, wieder-
holen täglich -fünfundsiebenzig Priester die Worte des
Gebets. Drei Minarete, wahrscheinlich die ersten Bauten
dieser Art, zieren die Moschee, der eine der des Herrn
Jesus genannt, weil die Sage will, dass Jesus am jüngsten
Tage vom Himmel auf diese Spitze herabsteigen wird.
Die Heiligkeit des Orts erhebt diese Moschee zur vierten
im Range nach dem Heiligthum der Kaaba, nach dem der
Palme (zu Medina) und dem der Olive (zu Jerusalem).
Auch diese Moschee zu Jerusalem ist eine der
ältesten; in ihren Haupttheilen besteht sie noch jetzt so,
wie der Kalif Omar bald nach der Einnahme der heiligen
Stadt (637) sie auf der Stelle des Salomonischen Tempels
errichtete An ihr sehen wir ganz das Schwankende
S. 117. 134. Die Christen wollten auch gegen Entschädigung aus
ihrem alten Heiligthume nicht weichen und mussten mit Gewalt ver-
trieben werden.
v. Hammer (aus arabischen Quellen), Wien. Jnhrb. Band '74.
S. 96. Schubert (Reise III. 298) bemerkte sogar antike Ueberreste
und römische Inschriftelz an dem Gebäude.
Khnloun,
69).
H") Es ist ein arabischer Geschichtschreiber, Ibn
diese Thatsache erzählt. (Bävue de PArch. 1840. p.
der
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