Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Annahme 
persischer 
und 
griech. 
Cultur. 
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hatten; griechische Werke wurden ins Syrische und aus 
dieser Mundart ins Arabische übersetzt. S0 kamen ihnen 
philosophische , mathematische , naturwissenschaftliche , 
geographische Kenntnisse zu. Die Lehren des grossen 
Stagiriten wurden freilich nicht mehr in dem freien, geisti- 
gen Sinne ihres Urhebers begriffen, aber es knüpften sich 
daran theologische Streitigkeiten und scharfsinnige oder 
mystische Doctrinen, Welche später auch auf die Ent- 
wickelung der scholastischen Philosophie des Mittelalters 
bedeutenden Einfluss hatten. Für die Geschichte hatten 
die Araber Wenig Sinn, sie wurde unter ihren Händen 
meistens zur dürren Chronik oder zum ausschweifenden 
Mährchen; dagegen zeichneten sie sich jetzt und spä- 
ter, in den mathematischen Wissenschaften aus. Dieses 
farblose Reich der Abstraction mit seinen unfehlbaren 
Sätzen und seinen scharfsinnigen Beweisen sagte dem 
Geiste des Islam besonders zu und die Beschäftigung 
damit war, wie wir sehen werden, auch auf unsern Ge- 
genstand, die bildende Kunst, nicht ohne Einfluss. Die 
Poesie endlich blieb stets ein Lieblingsgegenstand der 
Araber. Sie nahm eine grössere Bilderfiille und künst- 
lichere Formen an, ohne den kriegerischen Sinn, die 
Neigung zum Abspringenden und Ueberraschenden, und 
den Prophetentoil, Welchen die altarabischen Dichtungen 
hatten, aufzugeben d]. Gewiss fanden gleich Anfangs die 
reizenden Mährchen der Perser Eingang bei ihren Besie- 
gern; der Koran selbst bot viele Anknüpfungspunkte dafür. 
Im Laufe der Zeit wurde dies Element immer mächtiger. 
Dies besonders als Muhamed Jemin-ed-daula C-l- 1023) 
4) S. besonders: Montenebbi, der grösste arabische Dichter, 
übersetzt von J. v. Hammer, NVien 1824. Montenebbi, geb. in Kufa 
911, 1' 965, lebte in Syrien. Aegyptexl, Persien. 
III. 22
	        
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