Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
Araber 
in 
Persien. 
Lebensweise. Sie hatten keine Kenntnisse oder Gewohn- 
heiten, welche sie den Unterworfenen aufdringen konnten, 
es fehlten ihnen selbst die Elemente eines civilisirten, 
sesshaften Lebens. Schon der rauhe Omar musste sich 
sogleich persischer Cultur unterwerfen, er bediente sich 
ihrer Gelehrten zur Berechnung des Jahres, er liess Mün- 
zen in Nachahmung der persischen schlagen. Wo die 
Kenntnisse der Perser selbst nicht ausreichten, nahm man 
seine Zuflucht zu griechischen Christen; selbst die öffent- 
lichen Rechnungen wurden lange von Christen griechisch 
geführt, erst der Kalif Walid  715) befahl die arabische 
Sprache dafür anzunehmen. 
Die eigene Richtung der Araber, der Anstoss, wel- 
chen ihnen der Koran gegeben, hatten etwas Verwandtes 
mit jenem dualistisch-phantastischen Systeme der Perser. 
Auch nachdem sie Syrien und Aegypten erobert hatten, 
musste der Eindruck, den sie bei ihrer ersten Berührung 
mit der alten (Zivilisation des Orients, mit einem grossen 
Reiche, das sich allein mit der neuen ausgedehnten Herr- 
schaft der Kalifen vergleichen liess, nachwirken. Unter 
den kurzen Regierungen der ersten Nachfolger Omars 
fanden Luxus und Kenntnisse immer mehr Eingang, bis 
endlich unter den Ab assiden (im achten und neunten 
Jahrhundert unserer Zeitrechnung) die Verschmelzung 
arabischer und altorientalischer Sitte vollendet war. Ihre 
neugegründete, mit orientalischer Schnelligkeit rasch auf- 
blühende Residenz Bagdad wurde der Sitz des Wohl- 
lebens und bald durch die Gunst des berühmten Harun 
al Raschid (1- 809) und seines Sohnes Mamun auch die 
Schule der Gelehrsamkeit. Hier freilich genügte ihnen das 
Vorbild ihrer orientalischen Lehrer nicht, sie kehrten zu 
der Quelle zurück, aus welcher auch diese geschöpft
	        
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