Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Grundzüge 
ihrer 
Architektur. 
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endlich der Mimbar, eine Art Kanzel, von welcher der 
Imam oder Priester zu den Gläubigen spricht. 
Die Form zur Befriedigung aller dieser Bedürfnisse 
ist nicht feststehend. Das ganze Gebäude bildet gewöhn- 
lich ein längliehes Viereck, von Mauern eingeschlossen, 
innerlich von Säulengängen umgeben, aber oben unbedeckt, 
oft mit Bäumen bepflanzt. Die ältern Moscheen, nament- 
lich die Kaaba von Mekka, bestehen nur aus einem sol- 
chen Hofe, in dessen Mitte für die Abwaschungen und 
die andern gottesdienstlichen Bedürfnisse kleine Gebäude 
errichtet sind. Später fand man es, nach dem Beispiele 
der besiegten Nationen, zweckmässiger oder anständiger, 
an der einen Seite des Hofes ein hohes und bedecktes 
Gebäude zu-errichten, in Welchem die Halle des Gebetes 
und die Kanzel ihre Stelle fanden. Für die Bedeckung 
dieses Irlauptgebäudes und für die Säulenhallen wurde 
bald die Kuppel eine beliebte, jedoch, da keine Rück- 
sicht des Cultus sie bestimmte, höchst wechselnde Form. 
Ebenso urenig bildete sich für die Zahl, Stelle und Ge- 
stalt der Thürme, ein fester Gebrauch. Jede Moschee 
hat wenigstens einen solchen Minaret, an den grösseren 
sind aber gewöhnlich mehrere, vier, sogar sechs. Aus 
diesem Mangel einer sichern Grundgestalt ging denn auch 
eine schwankende Willkür in allen Details hervor. 
Dennoch bildete sich ein gemeinsamer Charakter der 
orientalisch-muhanledanischen Architektur aus, den wir 
schon bei den oberflächlichen Ansichten ihrer Städte 
wahrnehmen können. Neben den flachen Dächern, deren 
Einförmigkeit von niedrigen Kuppeln, wie die einer Ebene 
von lilaulwurfshügeln, mehr herausgehoben als unterbro- 
chen wird, stehen die dünnen Minarets in grösserer oder 
geringerer 
Zahl , 
wie 
schlanke 
Stäbe , 
einsam 
V O l] 
denn
	        
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