Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
Araber. 
Moscheen sich grossartige Denkmäler zu stiften. Auch 
diese Kunst war nur ein späteres Zugeständniss, welches 
die Natur der Dinge dem unnatürlichen geistigen Systeme 
des Korans abnöthigte. 
Ein wichtiger Umstand für die Gestaltung der arabi- 
schen Architektur war es, dass ihr das, was bei andern 
Völkern die nothwendige Grundlage, die Verbindung des 
äussern, geschichtlichen Daseins mit der Kunstentwicke- 
lung bildet, fast ganz fehlte. Die heiligen Gebäude sind 
es notlnvendig, an welchen sich die Architektur ausbildet; 
und ihnen verleihet gewöhnlich die Religion durch den 
Cultus eine bestimmte Form. S0 gab bei den Griechen 
die säulenumstellte Cella, bei den Christen das Verhält- 
niss der Gemeinde zum Altar im geräumigen Schiffe die 
feste Form des Tempels. Die Moschee hat keine völlig 
bestimmte Form; zwar bedarf sie mehrerer wesentlicher 
Theile, aber die Stellung derselben ist gleichgültig. Zu 
diesen Erfordernissen gehört zuerst der Mihrab, die Halle 
des Gebetes. Der betende Moslem muss sich nach Mekka 
wenden; damit er nicht irre, ist eine besondere Halle 
errichtet, welche diese Richtung (Kiblah) bezeichnet. 
Die heiligste Stelle hat also nicht, wie der christliche 
Altar, in allen Ländern dieselbe Lage; in Afrika und Spa- 
nien ist sie nach Osten, in Indien nach Westen gerichtet. 
Wesentlich ist ferner ein Ort der Abwaschungen, 
welche dem Gebete vorher-gehen müssen, dann der Mi- 
nare, der Thurrn, von welchem der Imam die Stunde 
des Gebetes abruft, endlich ein grosser Raum zum Ab- 
und Zugange der Gläubigen, zur Ablesung von Koran? 
stellen und Gebeten. In diesem Raume befindet sich das 
Heiligthum, wo der Koran 
sura, der Sitz des Kalifen, 
aufbewahrt wird, die Mak- 
wo ein solcher nöthig schien,
	        
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