Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

StyL 
Eigenthümlicher 
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schwach vertretende Pilaster getheilt, deren schmuckloses 
Kapitäl innerhalb eines flachen Gesimsstreifens liegt. Zu- 
weilen umfasst dasselbe Gebäude mehrere Kirchen oder 
Kapellen in zwei Stockwerken übereinander  allein auch 
sonst sind häufig die Fenster in zwei Reihen übereinan- 
der gestellt und ein Gesimsstreifen scheidet im Aeussem 
die obere und untere Reihe , als ob sie zwei Etagen an- 
gehörten; ohne Zweifel eine Form, Welche in byzantini- 
schen Kirchen wegen der obern Tribune für die Frauen 
nothwendig, hier aber, obgleich man solche Emporen 
nicht mehr anwendete, ohne Grund beibehalten war. Im 
Innern werden die Kuppeln von hohen runden oder ecki- 
gen Pfeilern getragen, deren dünne, ringförmige Kapitäle 
nur durch V ergoldung geschmückt sind. Durchweg fehlt 
es an einer plastischen Ausbildung der architektonischen 
Glieder; Portale und Fenster, Wandpilaster und Gesimse 
sind nur durch einen Anstrich von schreiender Farbe aus- 
gezeichnet. 
Auch 
im 
sind 
Innern 
die 
Wände 
mit 
Male- 
reien bedeckt, die bedeutendste Zierde besteht aber in 
der Ikonostasis, einer hohen bis an das Gewölbe rei- 
chenden Bretterwand, welche den Altar von der Gemeinde 
scheidet und an welcher Heiligenbilder prangen, nach 
kirchlichen Observanzen in drei oder vier Reihen geord- 
net, auf Goldgrund gemalt und mit goldnen und silbernen 
Gewändern bekleidet. Uebrigens ist das Innere gewöhn- 
lich niedrig und düster und diese Bilder werden stets 
von mehreren Lampen spärlich beleuchtet. 
Der eigenthümlichste und auffallendste Theil der rus- 
sischen Architektur ist die Kuppel. Sie hat nämlich 
überall nicht mehr die einfache Gestalt einer Halbkugel, 
 So unter andern die 
Kiew (1055). Schnitzler a. 
Himmelfahrtskirche 
a. O. p. 454. 
Höhlenkloster
	        
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