Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
in 
Kunst 
Russland. 
Hier wohnten sie nach den ersten Nachrichten, Svglche 
wir durch einen byzantinischen Geschichtschreiber des 
sechsten Jahrhunderts erhalten  vereinzelt an Flüssen 
und Seen oder in Waldungen und Brüchen, in unthiitiger 
Ruhe und roher Sitteneiilfalt, mit Gleichmuth und Geduld 
dem rauhen Ielimmel trotzend, und durch Jagd, Viehzucht 
und Ackerbau ihr einförmiges Leben in schmutziger Ar- 
muth fristend. In viele Stämme und Völkerschaften ge- 
spalten bildeten sie demokratische Gemeinschaften, mehr 
in Folge ihrer Zersplitterung als aus stolzer Freiheits- 
liebe. Ihre Religion war ein unklares Heidenthum, sie 
beteten Flüsse und Bäume oder wildgestaltete Götzen- 
bilder an , und sühnten sie durch blutige Opfer, selbst 
durch Menschenleben. Die ersten Keime der Civilisation 
Wurden 
durch 
reisende Kaufleute 
oder durch den Verkehr 
mit den nahen byzantinischen Provinzen zugeführt, Han- 
delsplätze begannen sich zu bilden, aber selbst die Grund- 
lagen einer öffentlichen Ordnung, die Segnungen eines 
Staatsverbandes erlangten sie erst weit später, im 9. 
Jahrhundert, und auch dann noch durch Auswärtige. 
WVaräger, wie sie geiramat werden, normännische Aben- 
teurer, wurden herbeigerufen, lehrten die Eingebornen die 
Künste des Krieges und der Verwaltung und erlangten 
die Herrschaft. Bald führten sie ihre Unterthanen zu 
weitem Kriegszügen an die Küsten des schwarzen Meeres 
und wagten es sogar, mit einer schnellgeschaffenen Flotte 
Constantinolael zu bedrohen. Zum ersten Male erscheint 
nun der Name der Russen in der Geschichte. Friedens- 
Schlüsse und engere Verbindung mit Byzanz, bald (larauf 
auch das Eindringen des Christenthunls in diese unwirth- 
liehen Länder waren die Folge dieses Streifzugs. Auch 
ü) Promp. de bcllo goth. lib. 3. c. H.
	        
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