Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Armenische 
Architektur. 
selbst 
die 
Kirchen 
des 
17. Jahrhunderts 
in Armenien 
und 
Georgien habennoch die konische Kuppel und die kreuz- 
förmige Anlage der Oberschiffe; Wir sehen also Wie tief 
die Anhänglichkeit des Volks an diesen Styl eingewor- 
zelt, wie eng sie mit ihrer Religiosität verwachsen ist. 
Ungeachtet der Geschicklichkeit des Meissels, wel- 
che die Ornamente beweisen, blieb die Soulptur auf 
einer sehr niedrigen Stufe. Statuen finden sich überall 
nicht vor, Reliefs dagegen nicht selten, namentlich ist die 
Kirche von Kutais reich damit geschmückt. Zum Theil 
enthalten sie heilige Gegenstände und haben dann Spuren 
byzantinischer Vorbilder; nicht selten finden sich aber 
auch 'l'hiergestalten, Tiger und Löwen im Kampfe, Adler 
mit Menschenköpfen und andere phantastische Gebilde, 
welche in den Motiven und selbst in der Behandlung 
mehr an persische Vorbilder aus der Sassanidenzeit er- 
innern. In allen diesen Bildwerken ist aber die Auffassung 
und Behandlung äusserst formlos und roh. Ebenso ver- 
hält es sich mit den Malereien, mit denen viele dieser 
Kirchen im Innern reichlich ausgestattet sind. Hier konnte 
es an guten byzantinischen Vorbildern, wenigstens in 
Georgien nicht fehlen, wo Bagrat IV. (1027) sich mit 
der Tochter eines byzantinischen Kaisers vermählte und 
ein beständiger Verkehr mit diesem Hofe bestand. Den- 
noch sind auch die Malereien nicht besser wie die Sculp- 
turen, starr und leblos, flach, ohne Schatten, in grellen 
Farben und mit barbarisehem Kostüm. Bekanntlich zeich- 
net sich das Volk von Georgien durch seine Schönheit 
aus und seine Mädchen sind seit Jahrhunderten die Zier- 
den 
der Harems. 
Es 
ist 
bemerkenswerth 
Wie 
einflusslos 
auch in dieser 
blieben ist. 
Beziehung 
die 
Natur 
auf 
die 
Kunst
	        
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