Die
georgische
Kathedrale
V01]
Kutais.
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nicht so ausgebildet wie dort, indem auf der Ost- und
Westseite Chor und Portal über die Linie der Seitenwand
polygonartig vortreten, während die Portale in Norden
und Süden zwar von vertieften, aber breiten und (lachen
Nischen eingefasst sind.
Auf der Höhe seiner Entwickelung finden wir den
armenischen Styl in der bedeutendsten Kirche von Geor-
gien, in der Kathedrale von Kutais in Imereth, wenn
auch mit einigen, vielleicht durch den Cultus der griechi-
schen Kirche, vielleicht durch Reminiscenzcn des byzan-
tinischen Styls herbeigeführten Aenderungen. Die Facade
der Chorseite ist völlig armenisch, mit zwei vertieften
Nischen (7 '12 F. in der Oeffnung, 40 F. hoch) und mit
Arcaden ausgestattet. Dagegen treten die Portale des
Kreuzschiffes auch im Grundrisse heraus, und zwar im
Aeussern rechtwinkelig obgleich im Innern als runde Ni-
sehen gestaltet. Auf der Westseite ist eine Vorhalle
zwischen zwei niedrigen thurmartigen Gebäuden, und im
Innern sind über den Seitenschiffen Emporkirchen auf
Wandpfeilern und Säulen angebracht, der Chor hat eine
Ikonostasis. Die Kuppel endlich ruht auf vier freistehen-
den Pfeilern von ziemlich barbarischer Form, denn sie
bestehen aus einem hohen runden Untersatze, achteckigeil
Säulen mit würfelförmigem, mit byzantinischem Blattge-
winde verzierten Kapital, und einem hoch darüber hin-
ausgehenden viereckigen Pilaster i). In allem diesem also
Ü Der Untersatz 9 E, die Säulen 21W I1, die Pilaster 22 F.
hoch. Die Höhe des Hauplschiifs ist 6217., die Breite des Mittelschilfs
nur 26 F., die der SeitenschilTe 12 F. Die Länge des ganzen Ge-
bäudes mit der Vorhalle 112 F., die des" KrenzschiiTes S3 F. DIIbOiS
iome I. p. 412 ff. und Atlas III. pLlß-IS. Sowohl nach dem Grundrisse
als nach den Angaben des Textes soll der achteckige Theil der Kup-
pelpfeiler nur eine Dicke von 2V4 F. haben, was wohl nur auf einem