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und
Ornamente.
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sind flache Rundstäbe, statt des Kapitals und der Basis
haben sie runde oder ovale Kugeln, welche oben und
unten, von flachen, verzierten Plattstäben oder von einem
sonderbaren Zierrath eingefasst sind, der etwa einer durch
einen Strick zusammengebundenen Halskrause gleicht.
Nichts erinnert dabei an die Bedeutung der Säule als eines
tragenden Gliedes. Auch kommen freistehende Säulen
selten vor; in Ani fand Texier sie nur an einem, augen-
scheinlich arabischen Gebäude. Wo sie sich finden, sind
sind sie plump, mit kugelförmiger Basis und eben solchem
Kapitäl, oder gar barbarisch aus verschiedenartigen Glie-
dern zusammengesetzt Die Bogen über den Halbsäulen
sind zwar öfter wiederholt und haben eine reinere Form,
aber auch sie sind flach und schwäcblich. Die Ornamen-
tation steht daher in keiner innern Verbindung mit der
Architektur , sie entwickelt sich nicht aus derselben;
während diese an die Strenge abendländischer Bauten er-
innert und sie in einfacher, gradliniger Regelmässigkeit
noch übertrifft, ist die Verzierung mehr in dem Willkür-
liehen, abenteuerlichen Geschmack der Araber gehalten.
Der Eindruck der Gebäude im Ganzen ist daher auch
keinesweges ein bedeutender, der Mangel an kräftigen
Gliedern, an dem Wechsel von Lieht und Schatten giebt
ihnen bei aller Eleganz der Verhältnisse, bei aller Zier-
liclxkeit der Ornamentatvion etwas Sehwächliches und Nüch-
ternes. Das Innere ist wenig beleuchtet und eng, das
stärkste Licht kommt aus der Kuppel her, die Wände
sind meistens mit Malereien bedeckt.
S0 neu unsere Forschungen über die Kunst dieses
Landes sind, so können wir doch ihren Entwickelungsgang
Ü Jenes in Kieghart (Dubais
wovon unten die Rede sein wird.
Atlas lll.
10.) dieses
in Kutais,