Eigenthümlicher
Styl
der
Bauten.
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dann wieder unter sich durch vier kleinere verbunden,
welche ebenfalls ziemlich hoch hinaufsteigen und sich
innerhalb und ausserhalb an die Kuppel anlegen. Sie bil-
det also den Mittelpunkt einer Zusammenstellung von acht
VVölbungen, auf welchen sie ruht. Es ist mithin ein
einigermassen ähnliches System wie das, welches die
byzantinische Kunst in S. Vitale von Ravenna und in der
Sophienkirche von Constailtinopel ausbildete, jedoch mit
dem Lüiterscliiede, dass es hier auf ein längliches Vieiw
eck, dort auf eine k-reisähnliche oder quadrate Figur an-
gewendet ist. Dadurch entsteht es denn auch, dass in
den armenischen Bauten die Ost- und Westseiten von den
Nord- und Südseiten verschieden sind, dass in diesen,
weil sie dem Umkreise der Kuppel näher liegen, ihre
halbkugelfirmige Wölbung unmittelbar an die Trommel
der Kuppel reicht, während sie auf den beiden andern
Seiten erst durch ein 'l'onnengewölbe dahin gelangt.
Diese Anordnung in den beiden längern Armen des
Kreuzes mag auf die zweite Art der Construction hinger-
führt haben , indem man bei dieser nur der Chorseite
weit vorspringende YVandpfeiler und die innere Abründung
gab, an denldrei andern Seiten aber die Wand auch im
Innern grade liess, sie durch Bogen mit den Kuppelpfei-
lern verband, und bis zu diesem Mittelraume ein Ton"
nengewölbe fortlaufen liess. Bei jener ersten Anordnung
bestand die eigentliche Kirche im Innern nur aus der
Kreuzgestalt, während die vier Eckräume besondere, ab.
geschlossene von den vier kleinern Nischen aus zugäng-
liche Sakristeien bildeten. Bei dieser letzterwähnten Form
sind zwar die beiden Räume neben der Concha des Chors
abgeschlossene Gemächer, dagegen erscheinen die Sei-
tenräume neben dem westlichen Portale nun als förmliche