260
Die
Kunst
in
Georgien
und
Armenien.
Bogen verbundenen I-Ialbsänlen verziert, mit einer mu-
schelförmigen Wölbung bedeckt, und haben eine bedeu-
tende Höhe. Sie stehen mit der Decoration der äussern
Wandflächen dadurch in Verbindung, dass ihre Halbsäue
len und Bogen sich auf den übrigen Theilen der Wand
fortsetzen, und so eine Reihe von Arcaden bilden, von
denen die andern, falschen Arcaden eine grössere Breite
haben, als die wirklich vertieften Nischen. Gewöhnlich sind
diese Arcaden so angeordnet, dass ihre Höhe von der
Mitte nach den Seiten zu, dem Gesimse der verschiedenen
Theile des Gebäudes entsprechend, abnimmt, so nämlich,
dass in der Mitte jeder Faeade ein Bogen bis nahe zu dem
Giebelgesimse hinaufreicht, an diesen höchsten Bogen sich
die etwas kleinem Nischen, "und an diese die noch niedri-
gem Arcaden auf der Wand der Seitenschiffe anschliessen.
Diese einwärtsgehenden Nischen sind aber nicht bloss
äussere Decoration, sondern mit der Construction des In-A
nern, wenigstens scheinbar, in Verbindung gebracht, in-
dem ihnen hier vertretende Mauerpfeiler entsprechen,
welche als Stützen des Gewölbes dienen. Dies geschieht
auf verschiedene Weise. In den meisten Gebäuden schrei-
ten nämlich diese Mauerpfeiler von jeder Aussenwaild so
weit nach der Mitte voi', dass sie unmittelbar die Stütze
der Kuppel bilden, in andern ruht diese auf freistehenden
Pfeilern und die Rückwand der Nische dient dann bloss
als
Stütze
des
Gewölbes
der
Kreuz
und
SeitenschiHe.
Jene erste Form ist Jdie eigenthümlichste. Hier ist nämlich
der Raum zwischen den zwei Pfeilern jeder Seite nicht
bloss im Chor, sondern auch an den drei Portalen zu einer
lialbkreisförmigen Nische gebildet, so dass sich von dem
Mittelpunkte der Kirche aus ein Kreuz mit vier abgerunä
deten Spitzen darstellt. Diese vier grossen Nischen sind