Byzantiuischer
Styl
in
Georgien.
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Quadrat, welches durch etwas geschweifte Bogen verbun-
den mit Pendentifs die Kuppel trägt, an welche sich die
Kreuzarme und die Chemische mit ihrer Vorlage an-
SChIiBSSBII. Auch im Innern stellt sich daher durch die
höhern Theile ein Kreuz dar, dessen Querbalken indessen
kürzer sind als die Hauptarme m). Alle Räume ausser der
Kuppel sind mit Tonnengewölben bedeckt, alle Fenster
schmale Vierecke mit Rundbogen. Die Mauern sind aus
abwechselnden Lagen von Steinen und Ziegeln , ohne
andern Schmuck aufgeführt, die Fenster mit durchbro-
chenen Marmorplatten gefüllt. Vorhalle, Gynaitikion, die
dreifache Nische, selbst die Mauerbildung und die Fenster
sind also ganz im byzantinischen Styl. Einzelnes ist in-
dessen sclion abweichend. Hierher gehört besonders,
dass die Wölbungen nicht nackt hervortreten, sondern
mit einer Bedachung von Steinziegeln versehen sind, eine
Anordnung, welche das rauhere, von den eisigen Winden
des Kaukasus beherrschte Klima rathsam machte. Die
Kuppel ist zwar sphärisch, ruhet aber auf einer hohen
Trommel mit acht, auch im Innern senkrechten Fenstern,
sie gleicht also nicht ganz denen, welche in Justinians
Bauten vorkommenw).
4) Mit den Mauern misst die Länge. 118 Fl, die Breite 68 F.,
die Höhe 102 F, Breite des Mittelschiffs und Durchmesser der Kuppel
30 F., des Seitenscllilfs 11 F., Höhe bis zur Kuppel 60 F., der Kuppel
selbst. 36 F.
M) Dubois I. 223. Atlas III. pl. 1 u. 2. Procop xde bello goth.
lib. 4. c. 3. erzählt die Bekehrung der Abasgier zum Christenthume
und fügt hinzu, dass der Kaiser bei ihnen der Gottesgebärerin einen
Tempel errichten lassen. De aedif. l. III. c. 7. erwähnt er dieses Neu-
baues bei der Aufzählung der Bauten Justinians- in diesen Gegenden
nicht, bemerkt aber , dass er eine verfallende christliche Kirche her-
stellen lassen. Es könnte dies die von Nakolajevi in Mingrclien sein.
Dubais tmne lII. p. 51. (Atlas II. pl. 9. III. pl. 4.) hält diesen Ort für
m. 17