Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
Kunst 
in 
Georgien 
und 
Armenien. 
gemeinsamen Herrscherstamme zu unterworfen. Sie sind 
streitlustig, aber ohne Energie, zu geistiger Cultur Wenig 
geeignet; Während aber die Perser durch ihre Vcrselnnela 
zung mit den Medern, durch die einfache, reine Lehre 
Zoroasters zu einem gewaltigen, einigen Volke sich ge- 
stalteten, erhielt sich hier ein unklarer, wilder Götzen- 
dienst, ein schwankender, unsicherer Zustand der Dinge. 
Auch liess ihre geographische Lage ihnen nicht die Ruhe 
zu selbstständiger Ausbildung; wir linden sie stets im 
Kampfe bald mit den wilden Völkern des Gebirges, bald 
mit mächtigen Nationen, welche von Asien oder von der 
Küste her sie bedrängen. Die grossen Könige von Per- 
sien, dann die Nachfolger Alexanders, darauf Mithridates 
und endlich seit Pompejus die Römer übten hier mehr 
oder minder ihre Ilerrschaft, wenn auch durch einheimi- 
sehe, tributpflichtige Fürsten. Endlich aber wurden sie 
durch den grossen Kampf der Römer und der Perser auf- 
geregt und unter sich gespalten. Schon Tacitus fasst 
sie mit seinem durchdringenden Blicke so auf; als ein 
zweideutiges, uneiniges Volk, das, von den mächtigsten 
Reichen begränzt, keinem sich ganz zuwendc, nicht den 
Parthern, denen sie durch die Lage des Landes, durch 
Aehnliehkeit der Sitten und Wechselheirathen nahestän- 
den, nicht den Römern, bei denen sie Schutz gegen die 
Ueberinacht jener suchten  Noch jetzt passt diese 
Schilderung. Unter russischer, türkischer und persischer 
Herrschaft getheilt, sind diese Völker noch jetzt ebenso 
schsvankeild und unselbstständig, bald kampflustig und 
schwer zu beherrschen, bald sanft und schwach. 
Eine erfreuliche Episode in dieser Geschichte eines 
verkümmerteil V olkslebens bildet die Einführung des 
Tac. 
56. Xlll. 34.
	        
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