Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Historische 
Einleitung. 
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harten, vom Meere entfernteren, in den 'l'hälcrn am Süd- 
abhange des Kaukasus wohnenden Völker waren durch 
Gebirgsdämme vereinzelt und unfähig den mächtigen 
Herrschern des mittlern Asiens kräftigen Widerstand zu 
leisten. Niemals bildete sich daher hier eine starke, 
selbstständige Nationalität, aber doch gewähren diese 
Gegenden ein historisches Interesse, indem sich hier die 
Eigenthümlichkeiten verschiedener Völkerstämme frühzei- 
tig kämpfend berührten oder freundlich vermischten. Diese 
Gegenden sind es nun, in welchen sich interessante Mo- 
numente christlicher Architektur finden, von denen wir 
erst seit Kurzem einigermassen befriedigende Kunde er- 
halten haben, und die, wenn ihnen auch keine Einwirkung 
auf die Weitere Entwickelung der christlichen Kunst zu- 
geschrieben werden kann, dennoch nicht übergangen wer- 
den dürfen, und durch Vergleichungen und Beziehungen 
mancher Art Aufschlüsse geben. 
Es sind mehrere Provinzen, welche hier wegen ihrer 
verschiedenen Schicksale unterschieden werden müssen, 
zunächst das Küstenland Abkhasien oder Lazica, dann 
weiter südlich auf dem Südabhange des Kaukasus die 
Landschaften Mingrelien und Guria an der Küste, Imereth 
und Karthli im Innern, welche man unter dem gemein- 
schaftlichen Namen von Ge orgien begreift, endlich nach 
Südosten bis zur Gränze von Persien das grössere Land 
Armenien. Die Bewohner dieser Gegenden scheinen 
den persischen Gebirgsstämmen verwandt, obgleich ihre 
Schicksale ihnen eine ganz andere Richtung gegeben 
haben. Wie jene sind sie ritterlich und freiheitsliebend, 
zur YVaFenübung , zu Abenteuern und Raubzügen geneigt, 
williger sich in einer Art Lehnsverband oder Hörigkeit 
benachbarten Häuptlingen anzuschliessen, als sich einem
	        
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