Fünftes
Kapitel.
Die
Kunst
in
Georgien
und
Armenien.
Die
Nachbarschaft
des
Meeres
wirkt
meistens
theilhaft auf die Völker. Die Phönicier crmuthigte sie
zu weiten Handelsreisen bis über die Säulen des Hercules
hinaus, in den Griechen bestärktc sie ihre natürliche
Regsamkeit, den Römern öffnete sie die Aussicht auf
eine Weltherrschaft. Ganz anders verhielt es sich bei
den
Küstenbcwohnern
des
schwarzen
Meeres.
Dieses
engumschlossene Wasserbecken wurde das Ziel und die
Gränze der WVanderungcn roher Völker aus den asiati-
schen Flächen oder aus den rauben 'l'hälern des Kauka-
sus, Während seine Küsten fremden Seefahrern, besonders
den unternelimendeil Griechen, leicht zugänglich waren,
die durch I-landel und Kolonien die Einheimischen in eine
untergeordnete
Stellung
brachten m).
Auch
die
benach-
4') Bekanntlich war hier jenes Kolchis, von dem die Argonau-
ten das goldne Vliess, ein Symbol des Hnndelsreichthums, holten.
KVichtig und mächtig waren besonders die griechischen Kolonien auf
der Halbinsel Krim m, aus denen dann durch Vermischumg mit scy-
lliischen Stämmen eine eigenthiimliche halbharbarische Bevölkerung
hervorging. Es ist interessant, in den Fürstengräbern dieser Gegend
die Gestalten griechischer Kunst in barbarischer Tracht zu erkennen.
Dubois, Voyage autour du (FIHICHSC, V. p. 518. II.