und
Plastik
Blalerei.
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geblieben, indessen haben sich selbst die inuhamedanischcn
Perser durch diese ihre Vorgänger zu der verbotenen
Kunst verleiten lassen. Noch immer findet man in Per-
sien Wandmalereien, und. die IIandscln-iften persischer
Gedichte sind mit bliniaturcn geschmückt, in welchen
ohne Zweifel der Typus älterer Gemälde erhalten ist k).
Diese Gemälde sind von unregelmässiger Zeichnung,
ohne Perspective, Abschattung und Haltung, sie zeigen
aber die seltsamsten Gestalten, die wumlerbarste Grup-
pirnng, das brennendste und dauerndste Kolorit, das kein
europäischer Idarbensehatz Wieder giebt. Der I-Ield Rustan
bleibt sich in diesen Miniaturen immer gleich in Gestalt,
Gesicht und Musculatur, mit rothbraunem, blonden Bart
und Haupthaar. Sein Gewand ist von Leder, er trägt einen
Drahtpanzer, einen eisernen Helm mit Thierschmuck; der
gekrümmte Dolch hängt an seiner Rechten, er Führt eine
Keule mit ungeheurem Knoten.
Eine völlig freie und eigenthümliche, und besonders
eine geistig hochstehende und ideale Kunst finden wir
hienach bei diesen spätern Persern in keiner Beziehung
vor; vielmehr nur einen schwachen, rohen Ausdruck ihrer
Nationalität an überlieferten Formen. Allein diese Spuren
eines neuen Geistes, der wahrscheinlich auf die Araber
von bedeutendem Einlluss war und zum Theil als ein
Vorbote germanischer Eigenthümlichkeiten betrachtet wer-
den kann, verdienen wohl ihre Stelle auch in der Ge-
schichte der bildenden Künste.
ü) v. Hammer Schirin. Lcip. lig, 1809. Ritter Erdkunde Vlll.
183. Bei der Eroberung von IlIadain fanden die Araber im Palaste
einen kostbaren Teppich von gewaltiger Grösse, auf welchem ein
Bild des PPITMÜCSQS dargestellt wer, mit Blumen und Früchten von
Bldelsleinen auf goldenen Stielen. Omar liess ihn ohne Rücksicht auf
den Kunshverlh zerschneiden und veriheilen. Ebenda X. p. 173.