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Die
Perser
unter
d e n
Sassaniden.
Bedeutender sind die plastischen Denkmäler der
Sassaniden, die sich an mehrern Stellen ihres Reiches
vorgefunden haben, meistens, wie die VVerke ihrer achä-
menidischen Vorfahren welche wir früher kennen gelernt
haben, Reliefs an der Felswand eingemeisselt. Bei Per-
sepolis selbst, in der Nähe der Gerabmäler der ältern
Könige sind solche Reliefs erhalten, dann aber auch an
andern Stellen, die besten und umfangreichsten unter den
Trümmern der Königsstadt Schahpur und bei Kerman-
schah Die Gegenstände dieser Bildwerke sind, wie
bei den altpersisehen Denkmälern, stets oflicieller Art,
Verherrlichung des Fürsten, Vorführung von Gesandten
und Gefangenen, Friedenssehlüsse, und besonders auch
Jagden, Welche wahrscheinlich einen Hauptbestandtheil
grosser Hoffeste ausmachten. Die Könige sind dabei
gewöhnlich zu Pferde dargestellt, in etwas grösserer Di-
mension , meistens in ihrer eigenthümlichen nationalen
Tracht mit Weiter, am Gürtel unterbundener Jacke und
langen Beinkleidernwf). Das Haupt ist mit der offenen
Krone geschmückt, über Welcher zuweilen das lockige
llaupthaai- hervorsteht, meistens aber eine hohe kugel-
artige Tiara sich erhebt. Breite Bänder flattern von der
Krone herabhängend in der Luft und scheinen zum Theil
am Kleide befestigt, während zu beiden Seiten des Kopfes
Nachricht bestätigt, so würden wir hier vielleicht das Vorbild der
weiter unten zu erwähnenden grossartigen Bauten der Patanen und
Hogliuln in Indien anzunehmen haben.
i") S. Bitter, über die Sculptnren von Schahpur VIII. S27,
über die bei Kermanschah (auf der Stelle Tak-i-Bostan d. i. der Berg
der Gärten) IX. 368, bei Darabghertl, IIolwan, Tamar VIII. 763.
IX. 352. 473. 959.
H) Bei Kermanschah ist ein Reiter im Kettenharyiisch, auf ge-
pauzerleixi Bosse dargestellt a. a. O. IX. 380. Hier finden sich auch
die weiblichen Genien, (leren Weiler unten gedacht wird. _