Verfall
des
Reichs.
römischen
sie beziehen sich meistens auf das Verhältniss
fruchtendenl Sonne zur Erde. Sie führten daher
der be-
im Ge-
gensatze gegen die individualisirte Mannigfaltigkeit der
griechischen Götter auf eine allgemeinere, grössere Ein-
heit, auf das All der Natur hin, und näherten sich in
ihrem Resultate jenen andern phantastischen Schwärme-
reien, in welchen die persönlichen Götter zu einer All-
Plinheit verschmolzen wurden. Eine zweite Eigenthiim-
lichkeit dieser Mythen ist, dass die Gottheit darin nicht,
wie die griechischen Götter, in ungetriibter Seligkeit und
Ileiterkeit erscheint, sondern auch als leidend aufgefasst
wird, Wobei denn eine mythische Verhüllung oder wenn
man will Erklärung des winterlichen Absterbens der Na-
tur zum Grunde liegt. So wurde in der ägyptischen
Priesterlehre der Sonnengott Osiris getödtet und zer-
stückelt, so War Adonis, den die Griechen zum Helden
einer rührenden Sage gemacht hatten, in den asiatischen
Geheimlehren nur eine andere Personiiication des Son-
nengottcs , dessen Verschwinden mit ausschweifenden-
Klagc, dessen Wiederfinden mit Freudenfesten gefeiert
wurde. Auch dem wenig bekannten Mythus des persi-
schen Mithras scheint eine Anspielung auf das Erdleben
im Kreise der Jahreszeiten zum Grunde gelegen zu haben.
Die Bilder zeigen uns Mithras als einen schlanken Jüng-
ling in persischer Tracht, Welcher auf einem hlingcsun-
kenen Stier kniet , ihn mit einem Dolche durchbohrt,
während nxanche Zeichen des Thierkreises, auch wohl
die Bilder von Sonne und Mond ihn umgeben. Ohne
Zweifel war in diesen Lehren, wie ja die Natur selbst
in dem Laufe der Jahreszeiten ein Absterben und eine
Wiederbelcbulzg zeigt, die Todesklage nicht ohne eine
lloifnung auf ein Wiedererwachen. Wir sehen daher in