Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Ritterliche 
und 
phantastische 
Richtung. 
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meuchelmörderiseh durch einen Verrath, der seinen Sohn 
auf den Thron erhob. Die Sage knüpft auch Schirins 
und Fcrhads Ende an das seinige, verzweifelnd gab sich 
Schirin mit eigenem Dolche den Tod und Ferhad stürzte 
sich von den Felsen in den Abgrund.  
Es kann überraschen, dass diese phantastisch-poeti- 
sehe Richtung auf dem Boden einer so strengen Religion 
und einer harten Despotie gedieh. Allein grade diese Stren- 
ge erleichterte es. Die Lehre Zoroasters, indem sie das 
Leben mit einer Menge von Vorschriften belastete und 
einzwängte, gab einen Anreiz, in allen Gebieten die nicht 
von religiösen Besimmungen beherrscht waren sich frei 
und ausgelassen "zu bewegen. Die Folgen eines dualisti- 
sehen Systems waren schon in der glänzenden Despotie 
der alten Perserkönige in ähnlicher Weise zu erkennen; 
jetzt "traten sie um so mehr in volles Licht, als beson- 
ders in diesen letzten Zeiten der Sassanidenherrschalt 
die feste Anhängliehkeit des Volkes an den Ormuzddienst 
schon mannigfaeh erschüttert war. Dieselbe Bewegung, 
Ivelche in Arabien den verschiedensten Culten Eingang 
verschaffte, fand auch in Persien statt. Die lange Herr- 
schaft griechischer Fürsten war nicht ohne Einfluss ge- 
blieben, die ehristliche Lehre hatte weite Verbreitung er- 
langt. Schon frühe waren hier Sektenstifter aufgestan- 
den; Mani (geb. 240) versuchte eine Verschmelzung des 
Christenthums mit dem persischen Doppelsystem, Mazdak 
unter Chosroes I. predigte in ausschweifenden Lehrsätzen 
Gemeinschaft der Güter und VVeiber und fand zahlreiche 
Anhänger. Das 
drückten Sekten 
Entstehen dieser Verfolgten und unter- 
ist mehr ein Zeichen als eine Ursache 
der beginnenden Auflösung des alten Glaubens, 
durch das Eindringen europäischer Wissenschaft 
welche 
und in- 
III.
	        
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