Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
Perser 
unter 
den 
Sassaniden. 
Prachtliebe dieses Königs gab ihm einen mährchenhaft 
glänzenden Schein; sein Palast in Artemidora oder Dasta- 
gerd wird zauberisch beschrieben, zahllose silberne Säulen 
stützten das Dach, kostbare Teppiche schmückten die 
Wände, den Park durchstreiften Schaaren von Straussen, 
Antilopcn, Ebern, Pfauen, Fasanen, selbst von Löwen 
und Tigern, und aus den Thoren gingen viele hunderte 
von Elephanten hervor, wenn der König sich dem Volke 
zeigte z). Die Sage brachte seine Baulust mit seiner 
Liebe in Verbindung. Um den gefährlichen Ferhad zu 
entfernen-und zu beschäftigen übertrug er ihm ein Riesen- 
werk, die Strasse und den Kanal von Bisutun durch hohe 
unwirthbare Felsen zu ziehen; man zeigt noch jetzt den 
Kanal in einer Länge von achtzehn Meilen, mit Grotten 
und Reliefs an der grade abgeschnittenen Wand des Felsens. 
Chosroes tragisches Ende trug dazu bei, ihn zum 
Helden. der Volkspoesie zu machen. Nachdem er durch 
eine blutige Revolution auf den Thron gelangt, unter har- 
ten, zuletzt glücklich überstandenen Kämpfen mit einhei- 
mischen Empörern sich behauptet hatte, trug er seine 
WVaffen Weithin über die byzantinischen Provinzen, unter- 
warf Syrien, Kleinasien, Aegypten, bedrohete selbst Con- 
stantinopel, bis endlich, nach einem Leben des-Sieges und 
der Pracht, die kühnen Züge des byzantinischen Kaisers 
Ileraclius ihnbedrängten; iliehend musste er den Genüs- 
sen von Dastagerd den Rücken wenden, und fiel nun 
rmnanhaften Anflug (vergl. Gibbon Chap. 4G. note 21). Auch muss 
jenen spätem Poesien der mnlialnedanisehen Perser ein älteres, im 
Lande einheimisches Element ium Grunde gelegen haben, da in keine". 
andern Lande die arabische Poesie eine so roinanlische Richtung er- 
"hielt, und da nur dieses die Eroberer bewegen konnte, diese Sagen 
zu bewahren. 
Gibbon 
Bitter 
506.
	        
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