Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Die 
Perser 
unter 
den 
Sassanidelm. 
237 
Heere, und gab durch kluge Anordnungen der innern Ver- 
waltung grössere Festigkeit. Er gründete die kräftige 
Dynastie der Sassaniden, welche das alternde römische 
Reich in fortdauernden Kriegen hart bedrohete und erst 
bei dem Eindringen der Araber gestürzt wurde. 
Dies neue Reich schloss sich wie in der Religion so 
auch in der Verfassung an "die Gewohnheiten der alten 
Perser an. Aber dennoch war manches anders geworden. 
Vielleicht ein Ueberrest griechischer Ansichten, von Alex- 
anders Zügeil her bis an die Gränzen Indiens verbreitet, 
mehr noch der rohe aber kräftige Sinn, mit welchem die 
Parther das stammverxxrandte, aber erschlaffte Volk der 
persischen Länder erfrischten , gab dem neupersischen 
Reiche einen mehr abendländischen Charakter; die alte 
Verwandtschaft mit dem germanischen Stamme tritt hier 
deutlicher hervor. Gestützt auf den Beistand der Magier 
und im Geiste des Orients hatte zwar Ardschir seinem 
Reiche eine despotische Verfassung gegeben, aber so, 
dass er dem kriegerischen Geiste seines Adels schmei- 
chelte und ihn für sich gewann. Es bildete sich eine 
rohe Ritterlichkeit aus; frühe wurde der junge Edelmann 
in eine Kriegsschule aufgenommen, zu WVaffenübungen 
und in adliger Sitte erzogen, und dann auf sein Schloss 
entlassen, um beim ersten Waffenrufe mit seinen Mannen 
zum Heere zu stossen. Dieser Adel bildete den Kern 
der persischen Reiterei, die mit der Flüchtigkeit ihrer 
Rosse und der Sicherheit ihres Bogenschusses den Römern 
so gefährlich war, Während die schlechtgeordileteil Schaa- 
ren des Fussvolks den Legionen nur schwachen Wider- 
stand leisteten. In diesen Reitern erkennen wir das Vor- 
bild unserer Ritter des Mittelalters; sie sind recht ritter- 
lich geschmückt, tragen Panzer, befederte Helme, Spiess,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.