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Dritte
Peribde
der
byz.
Plastik
u. lWIalerei.
[Frankreich und Deutschland zur liFolge hatten. Auch der
Handel führte manches Werk orientalischer Kunst in das
Abendland. War aber auch diese unmittelbare Verbin-
dung nicht eine sehr lebendige und imnnterbrochene, so
blieb doch Italien fast beständig die Lehrerin des ganzen
Abendlandes und theilte ihm mittelbarer Weise byzantini-
sche Elemente mit. Weiterhin im Nord-Osten von Europa
und in asiatischen Gegenden fand die byzantinische Kunst
mit dem Christenthume, das von Constantinopel sich dahin
verbreitete, Eingang. "Ihr Einfluss beschränkte sich aber
nicht auf die Christen; auch die Araber als sie sich von
Persien bis Spanien einen weiten Länderkreis unterwarfen,
fanden überall verwandte, von römiseh-byzantinisehem
Geiste durchbildete Kunstgestalten vor, in denen sie ihre
ersten Versuche machten.
Freilich nahmen in allen diesen Ländern die über-
lieferten Formen andere Gestalten an, je kunstfähiger,
je kräftiger das lernende Volk war, desto schneller oder
wirksamer begann es aus eigenem Geiste zu arbeiten.
Aber immerhin blieb doch in diesen freiern Schöpfungen
der Ursprung mehr oder weniger sichtbar und die Ge-
schichte darf ihn nicht vergessen.
Wie gross oder gering der Einfluss der byzantinischen
Kunst auf die des romanisch-germanisehen Abendlandes
war, wie er sieh bei den Arabern gestaltete, werden wir
später ausführlich betrachten. Diese beiden Ausflüsse
byzantiniseher Kunst bilden den grossen Strom der Ge-
schichte, wenn aueh in verschiedenen Armen. Daneben
aber giebt es kleinere Bäche, welche aus jenem grossen
Behälter antiker Kunst abgeleitet werden, theils um bald
jenen mäehtigern Flüssen sich zuzuwenden, theils um als
todte Wasser zu versumpfen. DiesefBedeutung hat die