Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Zweite 
Periode 
der 
byz. 
Plastik 
Malerei. 
hol. in). Im Kampfe mit dem Löwen treibt ihn die Stärke 
an, in dem mit Goliath unterstützt ihn die Kraft, wäh. 
rend die Prahierei den Riesen (liebend verlässt. Bei der 
Salbung des Königs schwebt die Milde, bei seiner Busse 
die Reue mit betrübtem Antlitz über ihm und in ähnlicher 
WVcise sind alle andern Bilder ausgestattet. Der Prophet 
Jesaias ist zwischen einer hohen Frauengestalt mit einem 
grossen, blauen Sternensehleier und einem schönen, leicht- 
bekleideten Knaben, jene mit gesenkter, dieser mit auf- 
rechtgehaltener, hellaufflammender Fackel abgebildet. Der 
Beiseln-ift zufolge bedeuten diese Gestalten die N acht 
und Phosphoros, den Morgenstern; um die NV orte des 
Propheten auszudrücken , der in seinem Herzen "des 
„Nachts begehrt zu dem IIerrn und am Morgen aufwacht 
„zu ihm." Es macht einen eigenthümlichen Eindruck, die 
hagere, abgehärmte Gestalt des Greises mit seinen christ- 
lich gefalteten Händen, neben dieser hehren Franengestalt, 
in deren Formen noch die Ueberreste junoniseher Hoheit 
zu erkennen sind, und dem heitern leiehtbeschiirzten Kna 
ben zu betrachten; aber man muss diese Symbolik noch 
als eine sehr sprechende anerkennen i-iii). 
YVir finden also noch durch das zehnte Jahrhurulcrt 
hindurch die Kunst auf einer sehr aehtbaren Stufe; zwar 
nicht von einem Schwunge hoher Begeisterung aufwärts 
geführt, aber mit Neigung und mehr oder minder empfäng- 
lieheln Sinne und mit wohlerhaltener 'l'radition antiker 
Schönheitsregeln 
behandelt. 
4) Eine ganz ähnliche Auffassung desselben 
sich in einem andern griechischen MS. vom J. 
rinisclncn Bibl. BUIUOII!" Il. Forschung-cum I. 299. 
(lege 
1177 
nstandcs üudet 
in der Barbe- 
lluug aus einem 
im Pariser MS. 
H) NVaagen S. 223. Eine ganz ähnliche Darstc 
valicanisßhen Codex bei Aginc. tab. 4-6 ergänzt die 
fehlende Beischrift des Phosphoros.
	        
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