Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Zweite 
Periode 
der 
byz. Plastik 
u. Malerei. 
die Sculptur, namentlich nicht freistehende Statuen für 
heilige Gestalten und kirchlichen Gebrauch zuzulassen. 
Schon in frühester Zeit waren" bei den Christen Statuen 
weniger gebräuchlich als Malereien; jene sagten dem 
christlichen Sinne weniger zu, er bedurfte einer geistigem, 
mehr auf das Innerliche gerichteten Kunst. Indessen war 
dies nur eine Sache der Vorliebe, nicht fester Satzung 
gewesen. Wir können verfolgen, wie diese Vorliebe sich 
immer mehr ausbildete. Die ältern Kirchenvater, indem 
sie sich gegen alle Bilder erklären, unterscheiden nicht 
zwischen Statuen und Malereien; 'l'ertullian (de idol. 0.3) 
verbietet vielmehr ausdrücklich alles Bildniss, sei es 
WVachs oder Erz oder flaches Gemälde. Da wo sie die 
Heiden angreifen, haben sie zwar meistens Statuen vor 
Augen, weil diese bei jenen mehr im religiösen Gebrauche 
waren, und da wo sie gegen christliche Bilderverehrer 
eifem, sprechen sie mehr von Gemälden, welche also 
bei diesen beliebter und mithin gefährlicher gewesen sein 
müssen  Aber sie sprechen sich nicht strenger gegen die 
plastische Kunst als gegen Malereien aus. Eusebius spricht 
in der schon angeführten Stelle davon, dass Christus, 
auch Petrus und Paulus geformt und auf Tafeln gemalt 
würden; er tadelt dies, als eine Aeusserung heidnischer 
Dankbarkeit, aber ohne zu unterscheiden. Er erwähnt 
auch einer Statue des guten Hirten, Welche auf dem 
Markte zu Constantinopel stand. Sogar das schon er- 
wähnte Coneil vom Jahre 692, welches Christi wirkliche 
Gestalt der symbolischen des Lammes vorzuziehen ge- 
bietet, spricht noch ausdrücklich vom "Aufstellen und 
Malen" dieser Bilder und gestattet also beiderlei Tech- 
ule, welche 
adoratores. 
August. de mor. eccl. l. 1. c. 34: Es gebe UIHViSSCI 
et [aicturas anbeteten; so auch c. '75. picturarunn 
ü") 
sepulcra
	        
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