Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Erste 
Periode 
d er 
byz. 
Plastik 
Malerei. 
als dass der Entwickelungsgang nicht ein gemeinsamer 
gewesen sein sollte, und das byzantinische Reich war im 
Besitze reicherer Mittel und besserer 'l'echnik. 
Der Styl jener musivischen Bilder, die ich oben an- 
Führte, und mancher andrer aus den nächsten Jahrhunder- 
ten, welche sich dieser Weise anschlossen, ist ein höchst, 
wirksamer. Die Anordnung habe ich schon angedeutet; 
gewöhnlich ist der s. g. Triumphbogen oder der Bogen 
vor der Concha die Stelle für vorbereitende Darstellun- 
gen, etwa aus der Apokalypse; im Innern ihrer Wölbung 
sind die Hauptgestalten angebracht. Hier sehen wir denn 
meistens in der Mitte den Heiland in antiker Tracht, von 
mehr als natürlicher Grösse, in der linken Hand eine 
Schriftrolle oder ein Buch, mit der rechten segnend. Sein 
Antlitz ist stets grade vorwärts gewendet, er steht er- 
höhet, meistens auf dem Hügel mit den vier Strömen. 
Neben Christus stehen auf beiden Seiten Apostel und 
Heilige, am Nächsten häulig Petrus und Paulus, geringere 
und spätere Ileilige entfernter, sämmtlich in gleicher, 
etwas kleinerer Dimension, mehr oder weniger nach dem 
Erlöser hingeivendet, doch so, dass im Wesentlichen die 
Vorderseite ihrer Gestalt uns zugekehrt ist. Von der 
Mitte des siebenten Jahrhunderts (z. B. in S. V enanzio 
im Lateran) nimmt auch wohl die Jungfrau diemittlere 
Stelle ein, wo dann zuweilen Christus in halber Figur, 
zwischen zwei Engeln, segnend über ihr dargestellt ist. 
Bald werden auch Christus oder die Jungfrau nicht ste- 
hend, sondern auf reichem Sessel thronend gebildet. Der 
Boden unter diesen Gestalten ist gewöhnlich grün ge- 
halten und mit glänzenden Steinen reichlich bestreut, 
Palmen sind manchmal am äussersten Rande, zuweilen 
auch zwischen den Gestalten angebracht. Der Hintergrund
	        
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