Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Richtung 
au f 
das 
Historische. 
Reihe von Bildnissen der kaiserlichen Vorfahren, und wie- 
derholt das bewegte Meer mit schwankenden Schiffen 
zur Erinnerung an den Sturm, welchenGalla Placidia selbst 
bei ihrer Ueberfahrt von Byzanz zu erdulden gehabt hatte 
C425]. In der Grabkirche dieser Fürstin sind die Mosai- 
kßl] KVEIIigBI historischer Art; oben das Kreuz zwischen 
den Zeichen der Evangelisten, dann je zwei Heilige, 
zwischen denen ein Springbrunnen mit Tauben. Die übri- 
gen Räume sind höchst glänzend, aber mehr arabesken- 
artig geschmückt, doch kommen unter Laubgeivinden 
Hirsche vor, und an zwei Stellen sieht man symbolische 
Bilder, das wohlbekannte des guten Hirten, dann aber 
eine neue und so viel ich Weiss nicht wiederholte Dar- 
Stellung, den Heiland heidnische oder ketzerische Bücher 
verbrennend Ü. Auch hier herrscht also noch das symbo- 
lische Element vor, aber es ist eine Symbolik, Welche 
sich schon durch den herben und unduldsalnen Charakter 
von dem harmlosen Geiste 
komben weit entfernt. 
der 
Bildkunst 
in 
den 
Kata- 
Historische Darstellungen in weitester Ausdehnung 
finden wir zuerst in einer der Hauptkirelien Roms, in 
S. Maria Maggiore. Hier liess Papst Sixtus III. (432 
 Ciarnpini V. M. T. I. 1.65. 67. v. Quast a. a. O. f. 2. lT. 
Die Auslegung des letzenvähnten Bildes sieht nicht fest. Gewöhnlich 
spricht man von ketzerischen Büchern, und es ist nicht unmöglich, 
dass die Feindschaft gegen die Arianer oder Nesloriaxier eine solche 
Darstellung erzeugt habe. Ciampini l. c. p. 227 erinnert. dabei an 
ein, kurz vorher erlassenes kaiserlichesDecret, nach welchem die 
Nestorianischen Schriften aufgesucht und öffentlich verbrannt werden 
sollen. indessen scheint doch der Person des Heilandes die Ver- 
filgnng der lrrlehren der heidnischen Philosophie näher zu liegen. 
Neben dem Rost: auf welchem die Bücher verbrannt werden, steht 
"i" Bücherschrmlk) in welchem nicht die Namen ileuer orthodoxer 
Schriflsicllßl", Sondern die der Evangelislen zu lesen sind, was eben- 
falls auf einen ältern Gegensatz hindeugi-L
	        
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