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des
Christusbilmles.
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diese Zeit ist denn nun auch jeder Widerstand verschwun-
den, und am'Ende des siebenten Jahrhunderts erklärt
sogar eine Synode, dass die Darstellung der menschlichen
Züge des Erlösers der althergebrachten Abbildung des
Lammes vorzuziehen seiili). Begreiflicher Weise muss-
ten sich schon vorher die Züge des Antlitzes festgestellt
haben, von welchen die Kunst fernerhin nicht abweichen
durfte. Daher mag das , unstreitig unächte Schreiben
eines gewissen Lentulus, den man unhistorisch zum Vor-
gänger des Pilatus in der Statthalterschaft von Palästina
machte, obgleich es erst von einem Schriftsteller des
elften Jahrhunderts M) uns mitgetheilt wird, wohl schon
um diese Zeit entstanden sein. In diesem angeblich an
den römischen Senat gerichteten Briefe wird Christus als
ein Mann von stattlichem Wuchse beschrieben, mit dun-
kelem gescheiteltem Haare, heiterer Stirn, fleckenlosem
Gesichte, Nase und Mund ohne Tadel, den Bart stark
röthlich, nicht lang, sondern geschnitten, die Augen leuch-
tend. Dieser Schilderung entsprechen denn auch die
(Thristusbilder schon sehr frühe, und wir können, bei al-
alles, wie es dort ausführlicher heisst, nicht von Dlenschenhiinilen,
sondern von dem göttlichen WVorte, wie eine Frucht ohne Saameil,
ohne Farbe und Zeichnung hervorgebracht ist. a. a. O. S. 467.
692)
Conc. Quinisextnm (anno
can. 82.
H) Ausehn von Cauterbtiry 1' 1107. Die Beschreibung des Joh.
Damascenus aus dem ShJahrh. ist zu unbcstimnlt. S. über alle diese
Angaben vorzüglich Miinier, Sinnbilder und Kunstvorstelluugen der
alten Christen, Altona 1825. Merkwürdig ist auch eine Aeusseruilg
des Theophanes. Bei Gelegenheit des in der Jupitersähulichkeit ge-
machten Christusbihles bemerkt er nämlich, einige Historiker sagten,
daSS das Antlitz des Erlösers mit krausem (oder einfachem?) und
wenigem Haare (ovjkov zu), 6147611795011 crxefya) das richtigere
(OEWSLJTEPOV) Sei- Noch im 9. Jahrh. schwankte man also, und hatte
Wie C5 Scheint 9mm "HS ganz unbekannten Typus mit vor Augen.