Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

TyDlls 
des 
Christusbildes. 
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ten auch diese Kirchenvater nicht vor Augen. Augustinus 
bemerkt ausdrücklich, dass Christi Gcsichtsbildung nur 
eine gewesen sein könne, dass sie aber durch die vielen 
Abbildungen entstellt und unsicher gCWOlTlßll sei. Auch 
schwankte man wohl noch lange zwischen historischer 
und symbolischer Darstellung. Paulinus von Nola in der 
Beschreibung der von ihm erbauten Basiliken zu Nola 
und Fundi erwähnt nur der Abbildung des Lammes (393); 
Gregor von Nyssa und Basilius von Caesarea (370) dul- 
den und rühmen zwar die Darstellung der menschlichen 
Gestalt des Agonotheten Christusäi), aber schon diese 
Bezeichnung deutet auf etwas Symbolisches hin. Asterius 
Bischof von Amasea (401) erklärt sich ausdrücklich noch 
gegen die Christusbilder, ein Bischof von Salamis rühmt 
sich gleichzeitig, dass er das Bild, er wisse nicht 0b 
Christi oder eines Heiligen, wie er es in einer Kirche 
gefunden, zerrissen habe, und Orosius (416) nennt solche 
Bilder noch eine Lüge 
Die neue Ansicht von der Schönheit des Herrn gab 
allerdings eine gefährliche Anregung heidnischer Gefühle. 
Eine byzantinische Sage erzählt von einem Maler, der 
es gewagt habe, das Bild des- Erlösers mit den Zügen 
eines Jupiter darzustellen; darüber sei ihm die Hand er- 
starrt, und nur, nachdem er reuevoll gebeichtet, durch 
ein Wunder des Erzbischofs Gennadius wieder hergestellt 
worden WM). Um solchen Uebeln zu entgehen, musste man 
daher wünschen, ein beglaubigtes Bild zu besitzen, und 
es verbreiteten sich nun , Wahrscheinlich schon seit dem 
 Paulin. Opp. epist. 32. Greg. 
(Paris 1618) I. p. 51-5. 
Basil. Caes. 
Opp. 
Orosius 
-Vel 
mentiuntur, 
dcum 
hominvnl. 
Theophanes 
Zlllh. 
455 
Bonn. 
174.
	        
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