TyDlls
des
Christusbildes.
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ten auch diese Kirchenvater nicht vor Augen. Augustinus
bemerkt ausdrücklich, dass Christi Gcsichtsbildung nur
eine gewesen sein könne, dass sie aber durch die vielen
Abbildungen entstellt und unsicher gCWOlTlßll sei. Auch
schwankte man wohl noch lange zwischen historischer
und symbolischer Darstellung. Paulinus von Nola in der
Beschreibung der von ihm erbauten Basiliken zu Nola
und Fundi erwähnt nur der Abbildung des Lammes (393);
Gregor von Nyssa und Basilius von Caesarea (370) dul-
den und rühmen zwar die Darstellung der menschlichen
Gestalt des Agonotheten Christusäi), aber schon diese
Bezeichnung deutet auf etwas Symbolisches hin. Asterius
Bischof von Amasea (401) erklärt sich ausdrücklich noch
gegen die Christusbilder, ein Bischof von Salamis rühmt
sich gleichzeitig, dass er das Bild, er wisse nicht 0b
Christi oder eines Heiligen, wie er es in einer Kirche
gefunden, zerrissen habe, und Orosius (416) nennt solche
Bilder noch eine Lüge
Die neue Ansicht von der Schönheit des Herrn gab
allerdings eine gefährliche Anregung heidnischer Gefühle.
Eine byzantinische Sage erzählt von einem Maler, der
es gewagt habe, das Bild des- Erlösers mit den Zügen
eines Jupiter darzustellen; darüber sei ihm die Hand er-
starrt, und nur, nachdem er reuevoll gebeichtet, durch
ein Wunder des Erzbischofs Gennadius wieder hergestellt
worden WM). Um solchen Uebeln zu entgehen, musste man
daher wünschen, ein beglaubigtes Bild zu besitzen, und
es verbreiteten sich nun , Wahrscheinlich schon seit dem
Paulin. Opp. epist. 32. Greg.
(Paris 1618) I. p. 51-5.
Basil. Caes.
Opp.
Orosius
-Vel
mentiuntur,
dcum
hominvnl.
Theophanes
Zlllh.
455
Bonn.
174.