Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Spätere 
byzantinische 
Architektur. 
niger hochaufstrebende Thurm. Dort eine im Verhältniss 
zur Breite geringe Höhe -und auf dieser entweder die 
monotone Linie der Mauer oder die wellenförxxiige Bewe- 
gung der XVölbungen und die schwere, schwellende Kup- 
pel. Ebenso ist es im Innern wo dort die Emporkirchen 
auf drei Seiten den Mittelraum beengen und drücken und 
schwere Pfeiler mühsam die Wölbung tragen, während 
hier lange Schiffe mit ihren gleichen, gegliederten Pfeilern, 
mit der milden Bewegung ihrer Gewölbe uns fortleiten. 
Die Verschiedenheit ist in allen Theilen unverkennbar 
und wie ich glaube in allen Theilen in gleicher Weise 
charakteristisch; in wie Weit aber dennoch eine Einwir- 
kung der byzantinischen Architektur auf die abendländi- 
sche stattfand, wird sich erst weiter unten zeigen. 
Wollen wir das Verdienst der byzantinischen Bau- 
kunst ermessen, so ist zunächst die Technik in Anschlag 
zu bringen. Bis inv späte Zeit erhielten sich hier nicht 
bloss die architektonischen Traditionen der alten Welt, 
sondern sie wurden auch durch neue und sinnreiche Er- 
iiudungen erweitert. 
war aber auch nicht 
Die 
bloss 
Ausbildung des Kuppelbaues 
ein Fortschritt in technischer 
Beziehung, eine Vernlehrung architektonischer Mittel; es 
lag darin auch, indem man sie mit dem Toimexigewölbe 
verband, oder indem man die Kuppeln vermehrte, ein 
Anlauf zu einem aesthetisehen Fortschritte. In den rö- 
mischen Bauten war die Wölbung zwar oft, aber doch 
vereinzelt angewendet; jetzt war das Bestreben dahin 
gerichtet, sie zum herrschenden Grundgedanken zu er- 
heben, alles auf sie zu beziehen. Dem war es denn auch 
ganz angemessen, dass man die Formen der griechischen 
Säulenordnungen des Arehitravhaues, die sich so lange 
im KVimierspruche mit den WV ölbungen erhalten hatten, ver-
	        
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