Würdigung
und
Vergleichung.
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scher oder
Details "Ü.
abendländischer
Herleitung ,
oder
auf
andere
Auch schon ehe ich im Laufe meiner Geschichte zu
der Baukunst des Mittelalters in unsern abendländischen
Reichen gelange, wird es nicht unpassend sein, wenn ich
die Erinnerung meiner Leser an die ältern Kirchen, wel-
che jeder von ihnen in unsern Ländern gesehen hat, zu
einem Vergleiche mit den byzantinischen Formen in An-
spruch nehme. Es wird dazu beitragen ihnen die Wir-
kung dieses östlichen Styls zu vergegenwärtigen. Wir
sehen sogleich, dass der Unterschied ein höchst bedeu-
tender ist. Bei uns die längliche Gestalt, mit gestreckten:
Schiffe, deutlich vertretenden Kreuzarmen und zierlich
geschmücktem Chor; ein reiches, gegliedertes Ganze,
das sich in allen seinen Theilen klar und kräftig ausspricht.
Dort die überall gleiche würfelförmige Masse des Vier-
ecks, an der nur die Vorhalle durch ihre geringere Höhe,
die Altarnische durch ihr llaches Hervortreten sich eini-_
germassen auszeichnen. Ebenso in der Höhendimension.
Bei uns die (leutlichc Sonderung von Mauern und Dächern
in entschiedenen architektonischen Linien, und über sie
hinausragcnd eine ernste achteckige Kuppel oder der bald
einfach quadrate bald schlanker geformte mehr oder we-
Man hat behauptet, dass die Byzantiner schon frühe den
Spitzbogen, wenn auch nur in einzelnen Fällen gekannt und ange-
wendet hättela (Hupe, Histoire de lÄ-Xrch. übers. v. Baron. I. 411).
Indessen ist (lies völlig unerwiesen, da das Monument, auf welches
man sich beruft, der unter Justinian II. gegründete Aquaeduct von
B"rg"S; SPälßr unter der Ilerrschaft der Kreuzfahrer oder der Türken
he'gesteut "Hd verändert sein mag. In Syrien und Palästina bemerkt
man (IHN-h der Annahme von de In Borde, Milner in dem Treatise
rm lhe ePCI. arch. of England und Dappel" in dem Werke Syrien en
Palesiyll) de" Sllillbogen nur an Gebäuden des 13. und 14. Jnhrlr,
welche unter dßm Einllusse der Kreuzfahrer entstanden sind.