Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Details. 
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Platten von dünnem Marmor verschlossen, in welchen 
um stärkeres Licht oder Luftzug zu gewinnen mehrere 
grössere oder kleinere Oeffnungen, entweder in" senkrech- 
ter Linie oder nach einem beliebigen Muster angebracht 
wurden. Die Gestalt der Fenster ist entweder die eines 
schlanken, oben mit einem Rundbogen gedeckten Recht- 
ecks, oder die auch im Abendlande so häuiige des durch 
eine Säule getrennten Doppelfensters. In den Abschnit- 
ten der 'l'0nnengexw'ölbe an den Facaden haben sie auch 
oft die Form eines Halbkreises. Ausser den Thüren und 
Fenstern hatten auch die Facaden gewöhnlich keinen 
Schmuck, und es scheint namentlich nicht, dass die, im 
Abendlande später so gebräuchliche, Verzierung mit Rei- 
hen kleiner Säulen sehon im Orient entstanden istä"). 
Wenn Säulen vorkommen, so erhalten sie zuweilen noch 
geschmückte, wulstige Kapitäle wie in der Justinianeischen 
Zeit, die Basis dagegen wird roher und besteht gewöhn- 
lich nur aus mehreren Ringen. Ueberhaupt werden die 
Säulen seltener, namentlich-ruhen die Kuppeln nur auf 
einfachen viereckigen Pfeilern ohne Säulenschmuck. Eben- 
so verschwindet der kostbare Schmuck der Wände mit 
edeln Steinen, und an dessen Stelle treten Mosaiken und 
später Freskomalereien. 
Die Chornische, welche im Justinianeisehen Zeitalter 
gewöhnlich (vielleicht mit einziger Ausnahme von S. V i- 
tale in Ravenna) rund war, erhielt jetzt häufig eine Po- 
lygongestalt. Sie wurde etwas reicher verziert wie die 
andern Theile, erhielt häufig Säulen, und über den Fen- 
i) Lßhßir a. 41.0. p. 14. will an dber Kirche Pantokrator Spuren 
llavü" gefunden haben. Es ist schon hier darauf aufmerksam zu 
machen, Wie Wenig jener Styl des Abendlandes den Nennen des 
byzantlnischex1_. den nnan lluu beigelegt hat, verdient. 
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