Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Byzantinische 
Architektur. 
der innere Friede des Reichs durch die Beilegung des 
Biiderstreites hergestellt und es gelangte nun auch bald 
darauf mit Basilius dem Macedonier ein klügeres und 
mässigeres Geschlecht zur Herrschaft, welches den Thron 
länger behauptete (867-1057) und unter dem sich die 
Blüthe des Reichs wieder einigermassen hob. Die Wirk- 
samkeit dieser Fürsten hat einige Aehnlichkeit mit der 
ihres Vorfahren Justinian; wir finden sie eifrigst bedacht, 
den Glanz des Hofes zu wahren, die Sitten und Gesetze 
zu regeln. Für die Rechtspflege selbst waren Justinians 
Sammlungen zu gründlich und umfassend, um durch neue 
ersetzt zu werden, man begnügte sich mit kürzern Nach- 
trägen; für das Ceremoniell des Hofes aber war es diesem 
Zeitalter vorbehalten, einen nicht minder ausführlichen 
Codex aufzustellen, ein merkwürdiges Dokument der stei- 
fen Pedanterie, mit welcher dieses Volk das Leben er- 
tödtete, das schon erwähnte Werk des Kaisers Constantin 
Porphyrogennetos über die Ceremonien des byzantinischen 
Hofes. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass unter diesen 
Regenten auch die Architektur sich Wieder mehr belebte, 
und auch ihrerseits die Elemente, welche ihr seit der 
Justinianeischen Zeit zugeflossen waren, mit einander zu 
verschmelzen versuchte. Wir finden zwar nicht, dass 
man sich neuer Formen mit solchem Bewusstsein rühmte, 
wie bei dem Bau der Sophienkirche, indessen deuten doch 
die, freilich immer schwülstiger und verwickelter wer- 
denden, Nachrichten auf gewisse Aenderungen hin. Die 
Bauthätigkeit Basils war sehr gross, er übertraf alle seine 
Vorgänger seit Justinian. In der Stadt und ihrer Umge- 
bung liess er nicht weniger als hundert Kirchen erbauen, 
und herstellen, mit Vorhallen oder neuer Bedachung aus- 
statten , mit edeln Steinen, Mosaiken und Malereien
	        
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