Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Byzantinische 
rXrchitektur. 
des Palastes weit übersteigende Vorstellung erhalten. 
Durch genauere Prüfung der Angaben über diese Bauten 
selbst und der Anweisungen zu ihrem Gebrauche bei den 
Feierlichkeiten des Hofes , welche der spätere Kaiser 
Constantiil Poryhyrogennetos in seinem VVerke über die 
Ceremonieil giebt, erfährt man vielmehr, dass jedes ein- 
zelne dieser namhaften Gebäude nur aus einem oder zwei 
gewaltigen Sälen oder Hallen bestand, an welche sich 
stets wenige Nebenzimmer anschlossen K). Diese einzel- 
nen Prachtgebäutle waren dann durch Säulengänge und 
I-Iöfe verbunden, die theils dem Volke, theils nur gewis- 
sen Beamlen und Dienern zugänglich waren, und die alle 
wieder besondere Namen erhielten und also als eigene 
Gebäude betrachtet werden können. Alle diese einzelnen 
Theile wurden dann aber Wieder als ein Ganzes, als der 
Königsbau (avdwropov) angesehen. Eine Vorstellung der 
ganzen Anordnung dürfte schon der Palast des Diocletiarl in 
Salona gewähren, von dem früher die Rede gewesen ist. 
 Die Reihe dieser Bauten des Theophilus begann mit 
dem Kariarlischen Palaste, der weil er gegen die kalten 
WVinde geschützt war im Winter bewohnt wurde. Daran 
reihete sich der 'l'rikonchos, eine prachtvolle Kirche 
oder Kapelle mit goldenem Dache und mit drei grossen 
Nischen in Osten, Norden und Süden, von denen die mitt- 
 Solche einzelnen Gebäude Wurden dann nach dem Hauptbe- 
standtlieil: Triclinium genannt, welches Wort "män daher hier nicht 
in seiner ursprünglichen Bedeutung als Speisesaal verstehen darf. Die 
Nebengemächer wurden nach byzantinischen: Sprachgebranche ebenso 
nneigentlich als Schlafzimmer (cubicxilunl, xovßuvxlsiov) bezeichnet, 
obgleieh sie nicht zu diesem Zwecke dienten. Die dazu ivirklicl; 
bestimmten Räume sind in den lwzantixiisclien Quellen mit dem Worte: 
zoirwv benannt. Vergl. Ileiske ad Const. Porphyr. de ceiini. ed 
Bonn. p. 24. 
	        
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