Nach
Justinian.
löl
durch seinen Bilderhass einen innern Zwist,
welcher lange
Zeit hindurch wüthete und alle Verhältnisse zerstörte.
Erst gegen die Mitte des neunten Jahrhunderts kam ein
kluger und gerechter Kaiser auf den Thron, welcher,
obgleich auch er der vorherrschenden, den Bildern gün-
stigen Ansicht des Volkes widerstrebte, den Aufruhr
etwas zu beschwiehtigen und die Kraft der Regierung
herzustellen wusste. Dieser Fürst, T he o p hilus (829-842],
der dankbare Schüler des Johannes Grammaticus, eines
für seine Zeit bedeutenden Gelehrten, begünstigte wieder
die WVissenschaften und Künste und suchte den Glanz
der Hauptstadt zu erneuern. Er begann mit der Herstel-
lung der in den Bilderstreitigkeiten verwüsteten Kirchen
und benutzte eine Zeit des Friedens zu bedeutenden
Öffentlichen Bauten. Als eine Stiftung von bleibendem
Nutzen wurde noch spät ein von ihm gegründetes Hospi-
tal gerühmt; grössere Summen aber verwendete er, um
dem Volke durch prachtvolle Paläste, die mit edlen Mar-
morarten,"Vergoldungen und plastischen Arbeiten glänzten,
zu imponiren. Wir besitzen über diese Palastbauten
ziemlich ausführliche Angaben, um so glaubhafter, weil
sie nichtzvon gleichzeitigen Schmeichlern, sondern von
etwas spätem, dem bilderfeindlichen Kaiser keinesweges
günstig gesinnten Schriftstellern herrühren, und diese
Angaben, obgleich im Einzelnen häufig dunkel, sind da-
durch lehrreich, dass sie uns eine Anschauung von der
Anlage byzantinischer Paläste gewähren. Wenn man,
wie es wohl geschehen ist, alle die Gebäude, welche
mit bestimmten Namen aufgezählt werden, für einzelne
grössefe Schlösser mit vielen Sälen und Gemächern, wie
die neuere Zeit sie kennt, halten wollte, so würden wir
eine übertriebene und die wirklich sehr bedeutende Grösse