Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Byz antinische 
Architektur. 
Von 
den 
andern 
Bauten 
Justinians 
haben 
wig- 
durch 
Prokop zwar sehr ausführliche aber keinesweges ebenso 
anschauliche Kunde. In der Residenz und in ihren Vor- 
städten weihete er nicht weniger als fünf und zwanzig 
Kirchen, grossentheils reich mit Gold und Marmor ge- 
schmückt, und alle Provinzen verdankten der Freigebig- 
keit ihres kaiserlichen Wohlthäters grossartige Bauten. 
Das heilige Land wurde mit Klöstern und Kirchen be- 
deckt, Karthago und Antiochien, von Erdbeben verwüstet, 
erhoben sich glänzender aus den Ruinen. Neben den 
Werken der Frömmigkeit wurde auch der Nutzen nicht 
vergessen, und Brücken, WVasserleitungen, Ilospitäler für 
Kranke und Pilger gaben entfernten Provinzen die Beweise 
der Sorgfalt ihres Kaisers. Für die Pracht seines Hof- 
haltes sorgte er durch glänzende Herstellung seines Pa- 
lastes. In einer grossen Halle desselben, welche Ch alke , 
die eherne genannt wurde, ruhte die Wölbung des grossen 
fast quadraten Raums auf vier gewaltigen Pfeiler-um), 
XVände und Boden waren mit kostbaren, bunten Marmor- 
arten ausgelegt und [an der Kuppel sah man in Mosaiken 
das kaiserliche Ehepaar, den siegreichen Feldherrn Belisar 
empfangend. An der asiatischen Küste der Meerenge er- 
richtete er den prachtvollen Gartenpalast des I[eraeum's 
zum Sommerailfenthalt, dessen Schönheit selbst die Dich- 
ter begeisterte.  
 Bei allen diesen Bauten schloss man sich ohne Zweifel 
so viel es ihre abweichende Bestimmung zuliess, an den 
Styl an, welcher in dem Hauptwerke des Jahrhunderts, in 
der Sophienkirche, ausgebildet war. Indessen ging man 
i) Nach Prokops etwas dunkler Beschreibung  scheint 
auch hier ein künstliches Eingreifen mehrerer hVölbluxlgen gewesen 
zu sein.
	        
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