Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Byzantinische 
Architektur. 
glänzend. Die Wände und Pfeiler waren in rechtwin- 
keligen Abtheilungen bis zu der Balustrade der Gallerie 
mit edeln Steinen ausgelegt, mit J aspis, Porphyr, Alabaster, 
Serpentin; man sah mit Erstaunen die kostbarsten Stoffe, 
selbst Perlmutter, daran glänzen. Auch der Fussbotlen 
war aus farbigen Steinen zusammengesetzt; Prokop ver- 
gleicht den buntfarbigen Glanz der Kirche mit dem Blu- 
menteppich der Wiese. An den Gewölben sah man 
Mosaikbilder auf Goldgrund; an der grossen Kuppel das 
Bildniss Gottes, in kolossaler Grösse wie es die Höhe 
erforderte, an den Zwickeln nicht minder kolossale Che- 
rubimköpfe, gleichsam den Herrn tragend. Die Beleuch- 
tung des Mittelschiffs kam fast ganz von oben; vier und 
zwanzig grosse Fenster schnitten in die Ründung der 
grossen Kuppel ein, und warfen das hellste Licht auf 
ihre glänzenden Bilder; sechs ähnliche Oeffnungen erhell- 
ten jede _der Halbkuppeln, drei Fenster (es war dies 
eine für wichtig gehaltene Neuerung und man dachte 
dabei an die drei Personen der Gottheit) die Chornische. 
Schwächeres Licht drang in die Seitenräume; wie billig, 
um den heiligsten Stellen den hellsten Glanz zu lassen. 
Während die Frauen auf ihre Gallerien angewiesen waren, 
nahmen die Männer des Volks die untern Nebenräume 
und den vordern Theil des Hauptschiffes ein. Der erhöhte 
Platz des Sanctuars erstreckte sich bis unter den Anfang 
der Hauptkuppel; er enthielt ausser dem Altar die Sitze 
der Priesterschaft und des Hofes, und umfasste die beiden 
in die Halbkuppel eingreifenden Nischen. Sie erhielten 
ihre besondere Bestimmung, die eine zu den Vorbereitun- 
gen des Altardiexistes (Prothesis), die andre zu den Leg- 
tionen der Diakonen (Diakonikon). 
V ergegenwärtigen 
wir 
uns hienach 
die Wirkung des
	        
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