Sophienkirche.
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zwar
au f drei
Seiten
(mit
Ausschluss
der
Seite
des
tars) in zwei Stockwerken; denn auch über der Eingangs-
thür ist vermöge des zweiten Stockwerks der Vorhalle
die Frauentribune fortgesetzt. Auch unter dieserTribune
haben aber die N ebenräume in Norden und Süden keines-
Weges die Gestalt eines fortlaufenden Ganges oder Seiten-
schilfes; die vertretenden Massen der grossen Kuppel-
pfeiler und der ihnen entsprechenden in der Aussenwand
angebrachten Strebepfeilerii) lassen nämlich nur verhält-
nissmässig schmale Durchgänge und theilen dergestalt
jedes Seitenschiß in drei Theile, von (leuen der mittlere
und grössere die Gestalt eines länglichen Saales, die
äusseren dagegen fast die Gestalt eines Quadrats, mit
einer unregelmässigen Vergrösserung nach dem Innern
der Kirche zu, haben. Man hat bei der Beschreibung
der Sophienkirche oft gesagt, dass sie in drei von Westen
nach Osten fortlaufende Schiffe zerfalle, allein jedenfalls
sollte man dann hinzufügen, dass das Verhältniss und die
Wirkung derselben von denen abendländischer Basilikeu
höchst verschieden ist; in der That erscheint das Ganze
mehr wie ein gewaltiger, länglich runder Saal mit mehreren
Nebensälen und Logen. Die Wirkung des mannigfaltig
und künstlich zusammengesetzten Gebäudes wurde durch
die reiche Ausstattung erhöht. Keine Stelle war ohne
glänzenden Schmuck gelassen. Die Säulen (man zählte
zu ebener Erde vierzig, in der Tribune sechszig] hatten
Stämme von edeln lilarmorarten , die Kapitale waren
würfelförmig in Iiligranartiger Arbeit mit Blumengewinden
geschmückt, besonders die der Frauentribune reich und
i") Wallrsclxeilnlirlm wurden diese Pfeilermassen erst bei der
Qtellung durch den jüngvrln lsidor so verstärkt, so dass nach
ursprünglichvll Plann div Seitvnschiffe nwhr in sich ZIISRIIIIHPIIIIÜ
Her-
dem
ngen.