Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Byzantinische 
Architektur. 
Schon die Umgebungen des Domes liess Justinian aufs 
Reiehste schmücken. Von einem Platze, wo zwischen 
öffentlichen Gebäuden die eherne Reiterstatue des Kaisers 
auf einer gewaltigen Säule stand, gelangte man durch" 
einen auf vier Säulen ruhenden Bogen i?) in den Vorhof 
der Kirche, der, von drei Seiten mit einem Säulengange 
umgeben, auf der vierten das Gebäude selbst zeigte. Vor- 
übergeschritten an dem Brunnen in der Mitte des Hofes 
betrat man nun durch eherne Thüreu die erste Vorhalle, 
den Narthex, den Aufenthalt der Büssenden, der deshalb, 
wenn auch nicht alles Schmuckes entbehrend, doch we- 
niger reich ausgestattet war, wie die andern Theile. Fünf 
Thüren, von Marmor und mit Erz verziert, führen von 
hier in eine zweite, ebenfalls längliche, doch geräumiger-e 
Vorhalle, welche gewölbt und mit bunten Marmorn und 
Mosaiken verziert war. Hier schied sich schon der WVeg 
der Männer und der Frauen; diese gelangten durch die 
beiden Thüren auf den schmalen Seiten der Halle zu Trep- 
pen und auf diesen in das für sie bestimmte obere Stock- 
werk, zunächst in den westlichen Theil, der über dieser 
ebenerwähnten Halle hinlief. Die Männer dagegen konn- 
ten durch neun breite und hohe Flügelthüren das Innere 
des Doms betreten. Dieses, die eigentliche Kirche, bildet 
fast ein Quadrat, indem die Länge 252, die Breite QIZS 
Fuss beträgt. Um uns den Zusammenhang seiner Theile 
deutlich zu machen, müssen wir zwischen den niedrigem 
Theilen des Eingangs, über welchen auf Bogen die Frauen- 
gallerie (das Gynaitikion) ruhet, durchschreiten und uns 
eine defailiirte Descriptio S. Sophiae verfasst. (Paul. Sil. in dem 
Corp. hist. Byz. ed. Bonn, woselbst auch die Zeichnungen; andere 
Zeichnungen bei Aginc. Arch. pl. 26, bei v. Qnast a. a. O. und sünsf 
häufig). 
 Vergl. den Bericht des Clavijo in der Röv. de PArch. lö-H.
	        
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