Zeitalter
Constantins.
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der menschlichen
erinnerndx).
Gestaltqn
an
den
Verfall
der
Kunst
Auch in den Gebäuden des Theoderich erhalten sich
die Spuren einer byzanlinisch gebildeten Schule. Die
Basilika, welche er als arianische bauen liess, und die
früher den Namen des h. Martin (wegen ihrer Pracht mit
dem Zusatze in coelo aureo), jetzt den von S. Apollinare
nuovo führt, hat völlig dieselben Kapitale, wie jene
frühem, mit dem würfelförnligen mit einem Kreuze ver-
zierten Aufsatze. Eigenthiimlicher, mehr auf römische
Vorbilder hindeutend, ist das Grabmal des 'l'heoderich,
dessen wir später an geeigneter Stelle gedenken werden.
Auch der, freilich nicht sehr bedeutende Ueberrest seines
Palastes entspricht mehr dem Schwankenden und Wecl1-
selnden des Verfalls römischer Kunst, als den festen For-
men der orientalischen Schule. Dagegen sind die katho-
lischen Kirchen, welche in der ersten Hälfte des sechsten
Jahrhunderts unter ostgothischer Herrschaft angefangen
und nur nach der Eroberung durch Justinians Statthalter
in seinem Namen im) vollendet wurden, in allen Theilen
höchst entschiedene Beispiele byzantinischen Styls. Die
eine dieser Kirchen, S. Apollinare in Classe, in der
Vorstadt an dem ehemaligen Hafen, ist zwar eine Basi-
lika gewöhnlicher Anordnung, aber in der Ausschmückung
und in den Details mannigfach abweichend. Zunächst sind
die Kapitale der Säulen bemerkenswerth. Sie schliessen
farbigen
die
Abbildung-e
dieser
Mosaiken
bei
Quast
Ein gewisser Julianus Argentarius war dabei, nach den ln-
schrlften der Mosaiken, besonders tllälig, und es ist. nicht unwahr-
scheinlich, (lass ihm die Mittel zur Ausführung dieser Bauten, welche
die Kräfte eines wenn auch sehr reichen Privatmanues weit zu über-
steigen schviuerl, aus layzantiuischeu Quellen zuflossen.
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