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Erste
Epoche.
Constantin
Von
bis
auf
Juslinian.
Bei der Gründung des östlichen Reiches unterschied
sich der architektonische Styl des Orients von dem, den
wir in Italien beobachteten, gewiss nur Wenigii"). In den
Werken des Bischofs Eusebius von Caesarea werden
mehrere Kirchen beschrieben, welche theils von Constan-
tin und seiner frommen Mutter , der Kaiserin Helena,
theils doch in ihrer Zeit gestiftet und erbaut waren, und
unter ihnen finden wir mehrere, welche unverkennbar den
römischen Basiliken entsprechen. So namentliche die
Hauptkirche von Tyru s, welche ein sehr vollständiges
Exemplar in diesem Style gewesen zu sein scheint, die
Kirche über der heiligen Grotte zu Bethlehemw) und
i") In Constantinopel selbst ist, ungeachtet des späten Anfangs
der türkischen Herrschaft die Zahl der erhaltenen Monumente aus der
frühem byzantinischen Zeit höchst unbedeutend. Ausser der Sophien-
kirche sind sie fast sämmtlich mehr antiquarisch als architektonisch
bedeutend. So der Hippodrom (von den Türken Atmeydan genannt),
die Porphyrsänle Constantins, das Postament der Säule des Theodosius,
der Aquaednct des Kaisers Valens und einige Cisternen. Wichtiger
sind einige in liloscheen verwandelte Kirchen, deren Erbauungszeit
indessen ungewiss ist. Ob die Kirchenbuuten Constantins und seiner
Zeit im Orient sehr zahlreich und ausgedehnt waren, ist nicht ge-
wiss. Eusebitis rühmt zwar von ihm, dass er alte Kirchen hergestellt
und neue erbaut habe, nennt aber nur wenige ausdrücklich, welche
(da er ihre Namen in der Kirchengeschichte und in der Lobrede auf
den Kaiser meistens wiederholt) die einzigen bedeutenden Werke
gewesen zu sein scheinen. Ausser den im Texte genannten gehört
dazu die Kirche der Hauptstadt Bithyniens, Nicomedia, von der
er aber keine Beschreibung giebt.
w) Noch jetzt (unter dem Namen S. Maria de praesepio) wenn
auch nicht in der Gestalt, welche sie durch den ersten Ausbau der
Kaiserin Helena, doch in der, welche sie durch Eudokia, die Gemahlin
Kaiser Theodosius III. bekam, erhalten; sie hat ein basilikenartiges
Langhaus, in welchem 48 Marmorsäulen in vier Reihen das Gebälk
tragen.