Griechische
Plastik.
nur geziemend Iindet, „Rühmliches von den Göttern zu
verkünden, selbst gegen der Vorzeit Bericht"; auch bei
Aeschylus und Sophokles ist diese reinere Ansicht
(lurchgeführt. Zwar sind hier oft die Götter oder doch ihre
ziveidentigen Orakel die Anstifter des Uebels, aber dies
gehört dem Dunkel des Schicksals an, dem auch die
Götter selbst unterworfen sind. Bei Weitem mehr wird
es herausgehoben, dass sie den Frevel nimmer dulden,
dass sie den ihrer Sorge nicht würdigen, der das „un-
verlctzbare Recht zertrat." Ueberall dringt der Glaube
durch, dass „das Gute Siege," wie in jenem Chor im
Agamemnon des Aeschylus. Zeus hat es vollbracht, er
wird es enden, er welcher, wie es dort so schön heisst,
alles Denkens Frieden ist. Die Eumeniilen, die alten
Götter der iinstern, rücksichtslosen Strenge klagen zwar
die neuen Götter an, Macht zu üben über alles Recht;
aber der Gott des Lichts, Apoll, vertreibt sie, in der
That des Menschen das Sühnende auflindend. Die neuen
Götter sind also die Vertreter eines höhern mildern Rechts.
Bei Euripides finden wir zwar, dass die Thaten der Göt-
ter vom moralischen Standpunkte getadclt werden oder
dass Frcvler sich durch ihr Beispiel zu rechtfertigen
suchen, beides indessen ist gewöhnlich nur als ein Aus-
bruch der Leidenschaft oder der Verderbniss anzusehen,
wie auch wohl unsere Dichter den Leidenden einen Vor-
Wurf gegen die Gottheit ausstossen lassen. Zluveilell
ist es freilich schon eine Aeusserung der philosophischen
Weltansicht, welche an dem hergebrachten Götterglau-
ben rüttelt. S0 wenn der Dichter auch den frommen
sprechen lässt (V. 444)
Die Sterblichen zu schnlälnl,
1st nibht gerecht. mehr, wenn wir ja die Götter nur
Nachahmen; unsre Lehrer sind anklaguxxsswrth.
Jon
sprechen
lässt