Griechische
Architektur.
wobei
aber
wieder
die
Rücksicht
architektonischer
Ein-
heit in soweit Einfluss hatte, dass die Darstellungen auf
einer Seite des Tempels in einer innern Verbindung stali-
den, wie z. B. einzelne Gruppen Kämpfender aus dersel-
ben Schlacht, etwa aus der Amazonenschlacht u. s. f.,
so dass auch hier eine körperliche Trennung und geistige
Verbindung stattfand, wie bei Säulen und Intercolumnien.
Eine Stelle für fortlaufende Reliefs gewährte dagegen
die äussere Mauer der Cella unter dem Portikus, an
deren oberem Rande Festzüge oder mythische Ilergänge
auf einem schmalen Friese dargestellt wurden. An Ge-
bäuden ionischen und korinthischen Styls konnte auch
der Frics über dem Architrav des Portikus zu Bildwer-
ken
benutzt
werden ,
indessen
wählte
man
hier
in
der
Regel nicht Gegenstände von entschiedener historischer
Bedeutung, sondern mehr arabeskenartig wiederkehrende,
auf Opferdienst und Cultus bezügliche Gruppen, oder
einfache, pilanzenähnliche Arabesken.
YVenn die eigentlich architektonischen Glieder Ver-
zierungen erhielten, so waren es stets solche, in welchen
sich, wie in den Kanneluren des Säulenstammes, die
Ilauptlinien derselben wiederholten, und grade in der
Wahl und Erfindung solcher Formen ist die Feinheit des
griechischen Gefühls, und das Gleichmaass freier Heiter-
keit und ernster Bedeutung bewundernswerth. Ich be-
merkte schon, dass an den Bildwerken des Frieses häufig
das Ilorizontale und Verticale sich wechselweise geltend
macht. An geringem Gliedern dagegen ist gewöhnlich
nur der einfache Charakter derselben ausgesprochen. So
sind an den Rundstäben die Perlenreihen, an den Viertel-
stäben die ovalen Eier, an den Wellen die spitzen,
biegsamen Herzblätter, an den Bändern der gradlinige,